- Faktencheck: Drei Mythen über Eignung, Kostenvorteile und Solarunterstützung im Fokus!
- Mehr darüber erfahren, unter welchen Bedingungen welcher Mythos wahr ist oder nicht.
- Hilfreiche Informationen, Fragen und Antworten zum Thema Wärmepumpe Altbau im Überblick finden!
Das Thema Wärmepumpe Altbau ist durchzogen von Mythen und Fakten. Manche stimmen, andere nicht. Bei wieder anderen kann man eine seriöse Zukunftsprognose nur schwer vorhersagen. Dennoch wimmelt es von Meinungen, Expertenmeinungen und Studien, die sich mit der Wärmepumpe für den Altbau beschäftigen.
Wir haben uns in diesem Ratgeber Artikel mit drei der häufigsten Mythen oder Fakten beschäftigt. Ob eine Hypothese dabei Fakt ist oder doch eher Mythos bleiben wird, mag jeder Leser für sich selbst beurteilen. Wir können des Umfangs wegen auch gar keine erschöpfende Analyse, sondern nur Hinweise anbieten.
Was wir inhaltlich aber anbieten können, sind Kommentare zu den Fragen, die diese Mythen oder Fakten zurücklassen. Kleine oder große Schwierigkeiten, mit denen sich jeder selbst beschäftigen kann, um darauf die eigene individuelle Antwort zu finden. Eine persönliche Ermutigung sozusagen, die Fakten beim Heizen mit einer Wärmepumpe in Altbauten für sich selbst im Check näher zu prüfen!
- Warum muss die Wärmepumpe für den Altbau gut geeignet sein?
- Mythos 1: Eine Wärmepumpe ist fast für jeden Altbau gut geeignet
- Mythos 2: Wärmepumpen sind in der Gesamtbetrachtung aller Kosten langfristig günstiger
- Mythos 3: Mit eigenem Solarstrom kannst Du den Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe drastisch senken
- FAQ online: Ratgeber mit praktischen Tipps zum Thema Wärmepumpe Altbau
Warum muss die Wärmepumpe für den Altbau gut geeignet sein?
Viele Seiten, Portale und Medien bieten inzwischen Inhalte an, die in etwa aussagen, dass Wärmepumpen für den Altbau überfrachtet sind von negativen Vorurteilen. In Wahrheit sei die Wärmepumpe für den Altbau fast immer gut geeignet und alles andere sei Pankimache oder faktisch nicht belegt. Stimmt das?
Generell möchten wir eingangs dazu sagen: Das kann so sein, muss es aber nicht! Denn jedes Gebäude, jede Substanz, jede Wohnlage und jede Finanzierungslösung hat stets so viele individuelle Einflüsse zu berücksichtigen, dass man das so pauschal gar nicht seriös sagen kann. Es gibt solche und solche Fälle, fast jeder liegt ein bisschen anders.
„Wärmepumpen sind kein Allheilmittel. Die Forschung zeigt aber: Wenn wir die Wärmepumpen weiterentwickeln und verbinden mit einer Isolierung von Häusern, der entsprechenden Dämmung und dem Austausch von Fenstern, dann können wir viel erreichen.“
Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes (UBA) im Interview durch die Berliner Morgenpost
Die Motivation dahinter lässt sich nicht immer, aber oft identifizieren. In der Regel haben wir es dabei mit drei verschiedenen motivationalen Gründen zu tun:
Klimafreundlichkeit: Selbstredend verursacht jede halbwegs vernünftig eingebaute Wärmepumpe, die als Elektroheizung sehr effizient arbeitet, weniger CO2-Emissionen als jede andere Heizungsanlage. Besonders gilt das dann, wenn der verwendete Strom ökologisch nachhaltig aus Sonne, Wind und Wasser bzw. mit der eigenen Photovoltaikanlage gewonnen wird. Da weichen kaum eine Meinung oder Studie voneinander ab. Das scheint also zu den echten Fakten zu gehören!
Geschäft: Wärmepumpen sind ein gutes Geschäft. Diese Heizungen erfordern oft eine hohe Investition von den Hausbesitzern, die zudem noch andere Investitionen nach sich zieht. Zu den Folgekosten, die beim Einbau einer Wärmepumpe zu beachten sind, zählen beispielsweise die energetische Sanierung der Dämmung am Gebäude oder die Ergänzung um eine eigene Solaranlage auf dem Dach. Noch dazu kommt, dass das Sanieren von Bestandsgebäuden ein viel größeres Geschäft als der Neubau ist. Auch das alles scheint ein Fakt zu sein!
Förderung: Bestimmte Parteien, Gruppen und Interessensverbände im politischen Umfeld sind von der Klimafreundlichkeit von Wärmepumpen so sehr überzeugt, dass sie versuchen, deren Nachteile durch entsprechende Förderungen auszugleichen und in Vorteile umzuwandeln. Ob die Förderinstrumente das auf Dauer schaffen können, wird die Zukunft zeigen. Seriöserweise sollte man alternativ aber ebenso damit rechnen, dass sich Förderungsbedingungen wieder ändern können. Dieser Fakt wird oft vernachlässigt!
Mit dem Wissen darum, welche Akteure für oder gegen die Wärmepumpe im Altbau trommeln und warum, steigen wir nun in die nähere Betrachtung der vielleicht drei größten Mythen oder Fakten ein. Dies ist ohne Zweifel natürlich nur unsere Auswahl an Themen. Viele weitere Fragen und Kommentare könnten sich auch aus damit einhergehenden Themenfeldern ergeben.
Mythos 1: Eine Wärmepumpe ist fast für jeden Altbau gut geeignet
Immer öfter ist zu hören und zu lesen, dass eine Wärmepumpe für den Altbau prinzipiell stets gut geeignet sei, wenn die Anlage nur richtig dimensioniert, ausgelegt und installiert wird. Das gelte insbesondere auch für schlecht sanierte Gebäude im Bestand, die sehr viel älter (oft auch schon denkmalgeschützte Gebäude) sind. Die Hypothese, dass sich Wärmepumpen nur für Neubauten rentieren, sei ein Vorurteil. Doch ist das wirklich so?
Im Forschungsblog Innovation4E, der dem Fraunhofer Institut angegliedert ist, wird in einem Beitrag zum Beispiel etwa sinngemäß aufgezeigt, dass sich Wärmepumpen im Altbau mit wenigen zusätzlichen Investitionen eigentlich immer gut eignen. Einen ähnlichen Tenor trifft auch der dort verlinkte Endbericht des Fraunhofer Forschungsprojekts „WPsmart im Bestand“.
2 ausgewählte Beispiele, die diese Hypothese belegen sollen:
Luft-Wärmepumpe: Ein Beispiel zeigt, wie gut eine Außenluftwärmepumpe (Luft-Wärmepumpe) in einem 84 Jahre alten Haus mit relativ schlechter Dämmung funktioniert. In puncto Effizienz erreicht diese Heizungsanlage nunmehr eine Effizienz, vermutlich ist die Jahresarbeitszahl (JAZ) damit gemeint, von 3,0.
Sole-Wasser-Wärmepumpe: Ein anderes Beispiel belegt, wie gut eine Erdreichwärmepumpe (Sole-Wasser-Wärmepumpe) in einem 48 Jahre alten Haus mit durchschnittlicher Dämmung trotz relativ hoher Vorlauftemperatur Wärme liefert. Hier erreicht die Effizienz, womit vermutlich erneut die JAZ gemeint ist, sogar den Wert von 3,7.
Auf den ersten Blick klingen die beiden ausgewählten Fallstudien durchaus plausibel und überzeugend. Auf den zweiten Blick stellen sich allerdings viele Fragen, die bei einer seriösen Betrachtung unserer Meinung nach unbedingt zu berücksichtigen sind.
5 offene Fragen, die wir uns nach der Lektüre dieser Fallstudien stellen:
Investitionskosten: Welche Investitionskosten waren neben der eigentlichen Investition für die neue Heizungsanlage plus für die Entsorgung der alten Heizung wirklich notwendig? Wie teuer waren diese Heizungssanierungen mit allen Maßnahmen (neuen Heizkörpern, Fenstern, Dämmung und ggf. Pufferspeicher) insgesamt? Ist das, was ökologisch sinnvoll ist, für den Einzelnen ökonomisch überhaupt machbar?
Effizienz und Förderung: Die im ersten Beispiel erreichte JAZ von 3,0 ist die unterste der selbst vom Gesetzgeber (Stichwort Förderung) noch als nachhaltig angesehenen Effizienzstufe. Unterhalb einer rechnerischen Effizienz von 3,0 gibt’s nämlich keine Förderung mehr gemäß der Bundesförderung für effiziente Gebäude – Einzelmaßnahmen (BEG EM), die das Gebäudeenergiegesetz (GEG) durch eine entsprechende Vergabe von Fördermitteln unterstützen soll.
Vorlauftemperatur und Verbrauch: Sollte die Jahresarbeitszahl durch den Verzicht auf kostenintensive Maßnahmen bei der Dämmung oder beim Tausch der Fenster und Heizkörper rechnerisch unter 3,0 und teils sogar unter 2,5 und weniger fallen, fällt aber nicht nur die Förderung weg. Dann sind auch höhere Vorlauftemperaturen nötig (bis zu 70 °C sind inzwischen technisch möglich). Vor allem stellt sich jedoch die Frage, ob dann auch der Stromverbrauch der Wärmepumpe und damit die Heizkosten überproportional stark ansteigen? Vor dem Hintergrund, dass Strom in Deutschland teuer ist, scheint das besonders wichtig.
Vergleichsebenen: Wie stichhaltig ist der Effizienzvergleich, wenn man a) eine schlecht optimierte und alte Heizung mit alten Heizkörpern mit b) einer gut optimierten und neuen Heizung mit neuen Heizkörpern und neuen Fenstern mit besserer Dämmung direkt miteinander vergleicht? Hätte eine Optimierung mit neuen Fenstern und besserer Dämmung nicht auch die alte Heizung effizienter gemacht?
Warmwasserbereitung: Ist die Warmwassererzeugung in jedem Fall Teil der Gesamtlösung oder kommt sie wirtschaftlich als Aufwand und Investition noch on top?
Als Antwort auf die Ausgangshypothese zu bejahen, dass eine Wärmepumpe für nahezu jeden Altbau gut geeignet zum Heizen ist, erscheint uns deshalb zweifelhaft. Gewiss wird eine Wärmepumpe auch im Altbau stets effizienter arbeiten als eine alte fossile Heizung, wenn die Voraussetzungen stimmen.
Der entscheidende Punkt scheinen aber genau diese Voraussetzungen zu sein. In vielen Fällen können sie nämlich eher den größeren Aufwand und damit Kostenanteil ausmachen. Ohne die richtigen Rahmenbedingungen jedoch stimmt die Hypothese nicht!
Mythos 2: Wärmepumpen sind in der Gesamtbetrachtung aller Kosten langfristig günstiger
Ebenso mit zunehmender Häufigkeit zu hören und zu lesen, sind Vergleiche und Studien, die belegen sollen, dass Wärmepumpen auf die Dauer und in jedem Fall die kostengünstigere Alternative sein sollen. Über die Lebensdauer einer Heizungsanlage gesehen, würden die Kosten beim Heizen mit einer Wärmepumpe deutlich geringer ausfallen als etwa mit einer Ölheizung, Gasheizung oder sogar ebenfalls nachhaltigen Biomasseheizung.
Neben zahlreichen Kostenfaktoren, die letztlich Einfluss auf die Gesamtkostenbetrachtung haben, werden dabei oft Annahmen getroffen, die letztlich ziemlich spekulativ bleiben könnten. Zum Beispiel rechnet das regionale Nachrichtenportal in Franken.de in einem Beitrag konkret vor, wie viel weniger eine Wärmepumpe im Vergleich zu Öl und Gas über 20 Jahre kostet. Doch hält diese Rechnung einem gründlicheren Check stand?
Einen ähnlichen Ton, wenngleich wissenschaftlich viel fundierter und ausführlicher, trifft übrigens auch das Ariadne-Projekt in seiner „Analyse zu Heizkosten und Treibhausgasemissionen in Bestandswohngebäuden“. Das Ariadne-Projekt ist ein Forschungskonsortium von 27 deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen.
4 Punkte, die uns bei der Kostenbetrachtung besonders aufgefallen sind:
Vergleichskosten: Verglichen werden häufig neue oder alte Heizungsanlagen komplett mit Warmwasserversorgung, Schornsteinsanierung und Kosten für Wartung und Betrieb. Außen vor bleiben gerade beim Nachrüsten jedoch die Heizkörper und ggf. zusätzliche Maßnahmen für Dämmung und Effizienzsteigerung. Auch hier steht am Ende also wieder die Frage im Raum: Wie teuer ist ein fairer Vergleich wirklich? Wird auf beiden Seiten alles mit einberechnet?
Wartungskosten: Die Kosten besonders für die Wartung von Wärmepumpen scheinen uns jährlich etwas zu niedrig angesetzt zu sein. Ja, eine neue Wärmepumpe hat, wie übrigens eine neue fossile oder Biomasse Heizung ebenfalls, zu Anfang geringere Wartungskosten. Je älter die Heizungsanlage aber wird, desto höhere Wartungskosten sind freilich auch bei diesen Anlagen zu erwarten.
Betriebs- und Verbrauchskosten: Bei Öl- und Gasheizungen wird neben der höheren Klimaschädlichkeit zurecht auf die schwankenden Preise für Verbraucher hingewiesen, die zudem noch abhängig sind von geopolitischen Verwerfungen. Außerdem werden zurecht die steigenden CO2-Abgaben berücksichtigt. Beim Strompreis jedoch scheint man eher optimistisch zu sein, dass diese Energie Preise den gleichen Schwankungen weniger stark unterliegen. Ist das ratsam und hilfreich, um Heizkosten seriös zu vergleichen?
Effizienz: Bei der Wirksamkeit geht man insbesondere beim Beitrag von inFranken.de davon aus, dass Wärmepumpen stets mit einer Effizienz bzw. JAZ von mind. 3,0 arbeiten. Zuvor in Mythos 1 haben wir jedoch schon festgestellt, dass etliche Bestandsgebäude mit einer schlechteren Effizenz rechnen müssen, wenn nicht erhebliche Investitionen in die Rahmenbedingungen fließen. Im Ergebnis resultieren daraus falsche Erwartungen. Der tatsächliche Strombedarf für viele Wärmepumpen kann letztlich viel höher liegen, was den direkten Vergleich der Verbrauchskosten besonders über die lange Zeit der angenommenen Lebensdauer von 20 Jahren verfälscht.
Als Antwort auf die Ausgangshypothese zu bejahen, dass sich eine Wärmepumpe unterm Strich über 20 Jahre gesehen immer rechnet, erscheint vor diesen Hintergründen zumindest ein zweischneidiges Schwert zu sein. Sicherlich verursacht eine wirklich effiziente Wärmepumpenheizung über 20 Jahre gesehen bei den wahrscheinlichen Verbrauchsannahmen und Betriebsstoffpreisen geringere Kosten als Öl- oder Gasheizungen.
Der entscheidende Punkt scheinen abermals jedoch die Rahmenbedingungen wie etwa die teure Gebäudedämmung und der hohe Strompreis zu sein. Denn die Hypothese gilt nur, wenn alle Kosten bei Anschaffung, Pflege und Verbrauch einer Heizung fair mit einberechnet werden!
Mythos 3: Mit eigenem Solarstrom kannst Du den Stromverbrauch Deiner Wärmepumpe drastisch senken
Fast schon mit einem gewissen Automatismus werden heutzutage beim Einbau einer Wärmepumpe zugleich Angebote für eine Photovoltaikanlage unterbreitet. Denn die landläufige Annahme lautet, dass sich eine PV-Anlage mit einer Wärmepumpe ja doppelt lohne, weil man dann gleich den eigenen Solarstrom verheizen könne.
Greifen wir in diesem Fall nochmals auf die Beispielrechnungen dazu im Beitrag von inFranken.de zurück. Dort bekommt man beim Punkt einer „Beispielrechnung Wärmepumpe mit Photovoltaik gekoppelt“ beinahe schon feuchte Augen vor Glück, wie viel Energie und Heizkosten sich mit dieser Kombination sparen ließen. Auch in anderen Publikationen finden sich wiederholt solche Berechnungen. Wie realistisch ist das in Wirklichkeit?
4 Faktoren, die uns bei der Analyse besonders wichtig erscheinen:
Kapazität: Normale Solaranlagen auf privaten Dächern in Deutschland liefern im Schnitt nach verschiedenen Quellen ca. 8-10 Kilowattpeak (kWp) und erzeugen damit bei guter Lage (nach Süden) bis zu knapp 1.000 kWh/Jahr bzw. 2,8 kWh/Tag. Wird die PV-Anlage mit einem Stromspeicher betrieben, lässt sich der eigene Strom noch besser selbst nutzen. Die Größe eines passenden Stromspeichers entspricht dabei etwa einer Kilowattstunde pro Kilowatt Peak der Anlagenleistung, also 8-10 kWh. Wie lange die elektrische Energie bei voller Heizlast der Wärmepumpe und idealer Sonneneinstrahlung reicht, kann sich damit jeder selbst ausrechnen.
Saisonalität: Hinzu kommt, dass jede Photovoltaik Anlage den meisten Strom pro Jahr im Juni produziert, den wenigsten im Dezember. Gebraucht wird der meiste Heizstrom jedoch nicht im Sommer. Im Juni produziert eine durchschnittliche 8-10 kWp Anlage stattliche 155 kWh/Monat bzw. 5,2 kWh/Tag, im Dezember jedoch nur 21 kWh/Monat bzw. 0,7 kWh/Tag. Dass das im Winter bei voller Heizlast selbst mit zuvor vollem Speicher nicht lange zum Heizen reicht, liegt auf der Hand. Einen allgemeinen Stromverbrauch mit der eigenen Stromerzeugung über das komplette Jahresmittel zu vergleichen, wirkt daher unserer Meinung nach eher unseriös.
Einspeisung und Einkauf: Den meisten Strom können Photovoltaik Anlagen folglich eher im Sommer und mit Abstrichen im Frühling und Herbst zum Haushaltsstrom beitragen. Selbstverständlich können sie auch beim Heizen unterstützen. Allzu große Erwartungen sollte man sich bei dieser Kombination vermutlich aber nicht machen. Nicht selbst verbrauchten Strom kannst Du über die Einspeisevergütung ins Netz einspeisen. Dafür bekommst Du bei PV-Dachanlagen, die bis zu 10 kWp leisten, zwischen 6,24 und 8,2 Cent/kWh (je nach Alter der Anlage). Musst Du im Winter Energie, ergo Heizstrom beim Versorger einkaufen, liegen die Preise bei ca. 30 Cent/kWh.
Bilanz: Selbst wenn es gute Solaranlagen mit Stromspeicher ermöglichen, dass Du bis zu max. 70 Prozent der 10.000 selbst erzeugten kWh auch selbst verbrauchen kannst, betrifft das vor allem den Haushaltsstrom und zwar im Sommer. Die Frage, wie eine Photovoltaik Anlage in der sonnenarmen Winterzeit, wo sie den wenigsten Strom produziert, den Verbraucher mit dem meisten Bedarf (Heizung) merklich entlasten soll, darf man also getrost stellen. Seriöse Berechnungen gehen deshalb eher davon aus, dass Dich eine Photovoltaikanlage beim Heizen mit einer Wärmepumpe (übers ganze Jahr gesehen) eher um max. 30-35 Prozent entlasten kann.
Als Antwort auf die Ausgangshypothese zu schlussfolgern, dass sich eine Photovoltaik Anlage bei Installation einer Wärmepumpe doppelt lohne, weil Du damit den meisten Strom zum Heizen selbst erzeugen kannst, ist schlichtweg falsch. Ja, Du kannst mit Solar die Stromkosten insgesamt erheblich und die Heizstromkosten teilweise senken. Aber solch eine Anlage in der hier vorgestellen Größe kostet aber eben auch etwas Geld.
Diese Hypothese ist also nicht direkt falsch, wird aber oftmals ziemlich übertrieben dargestellt! Die erheblichen Investitionskosten für 8-10 kWp Photovoltaik Systeme mit Stromspeicher solltest Du jedenfalls im Blick behalten. Sie liegen derzeit inklusive Stromspeicher und Montage durch einen Fachbetrieb je nach Hersteller bei ca. 20.000-30.000 Euro.
FAQ online: Ratgeber mit praktischen Tipps zum Thema Wärmepumpe Altbau
Ist eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll?
Ja, das kann sie sein, aber nur, wenn die Wärmepumpe im Altbau innerhalb eines energetisch sinnvollen Gesamtkonzepts installiert wird. Für Bestandsgebäude, die energetische Dämmwerte schlechterer Natur besitzen und an denen außer dem Heizungstausch keine weiteren Optimierungen (z.B. durch Tausch der Fenster, Einbau einer Fußbodenheizung, Dämmung der Wände oder vom Dach) vorgenommen werden, sind Wärmepumpen weniger sinnvoll.
Gibt eine Wärmepumpe genügend Wärme für den Altbau?
Ja, wenn die Wärmepumpe und das Haus entsprechend aufeinander abgestimmt sind, liefert diese Heizung ausreichend Wärme für einen Altbau. Genügend Wärme ist mit dieser Kombination immer möglich. Die Frage ist eher, wie viel Du Dir die Wärme kosten lassen willst, sprich wie effizient die Wärmepumpe arbeiten soll. Funktioniert sie mit einer Jahresarbeitszahl von deutlich unter 3, dann lohnt sich die Wärmepumpe vermutlich eher nicht.
Kaufratgeber zu Wärmepumpen:
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