- Deinen Wohnraum und Deinen Geldbeutel mit einer guten Dachdämmung schützen.
- Was haben der sog. U-Wert oder die DIN 4108-2 mit der Dachdämmung zu tun?
- Hier kannst Du alle Infos finden, die Hausbesitzer zum Thema gedämmtes Dach wissen müssen!
Die Dachdämmung ist neben der Dämmung der Fassade eine der wichtigsten Maßnahmen, um die Energieeffizienz eines Gebäudes nachhaltig zu erhöhen. Denn wie wir alle wissen, steigt die Wärme physikalisch immer nach oben.
Der große Einfluss einer guten Dachdämmung auf die Senkung der eigenen Heizkosten ist nicht zu unterschätzen. Bis zu 20 Prozent Energie, ergo Energiekosten, kannst Du durch ein ordentlich gedämmtes Dach je nach Ausgangssituation sparen.
Ohnehin schreiben Gesetze, wie etwa das GEG, in Sachen Dämmung eine Mindestdämmung des Daches vor. Welche Maßnahmen sinnvoll sind, welche Kosten bei welcher Maßnahme auf Dich zukommen und wozu Du gesetzlich ohnehin verpflichtet bist, erklären wir in diesem Artikel.
Nutze bewusst die Vorteile einer guten Dachdämmung. Profitiere damit von einem höheren Wohnkomfort im Haus bei zugleich sinkenden Kosten für Heizenergie!
Die Varianten der Dachdämmung in der Übersicht
Du möchtest die Dachdämmung Deines Gebäudes verbessern? Dann hast Du verschiedene Möglichkeiten! Generell trägt ein Dachstuhl die Last des eigentlichen Dachs mit Hilfe sog. Sparren. Daher ist oft auch von Sparrendämmung die Rede. Die Art und Weise, wie die Dämmung am Dach befestigt wird, sorgt für die Unterscheidung.
Die 6 gängigen Varianten das Dach zu dämmen (nach Beliebtheit):
Aufsparrendämmung: Bei der Aufsparrendämmung wird das Dämmmaterial, wie der Name schon sagt, auf die Sparren aufgebracht. Nahezu jeder Neubau nutzt diese Art der Dämmung.
Zwischensparrendämmung: Bei der Zwischensparrendämmung erfolgt die Dämmung, wie ebenfalls der Name nahelegt, exakt zwischen den Dachsparren. Diese Dachdämmung von innen findet oft im Altbau bzw. bei der Sanierung im Altbau gerne Anwendung. Aber auch im Neubau (Stichworte: Effizienzhaus und Passivhaus) kann sie im System mit weiteren Dämmarten zum Einsatz kommen.
Untersparrendämmung: Die Untersparrendämmung befindet sich der Logik entsprechend unter den Sparren wieder. Diese Art der Dämmung findet sowohl im Neubau als auch im Altbau Anwendung. Im Altbau ergänzt so eine Dämmung bei der Dachsanierung eventuell die Wirkung einer Zwischensparrendämmung. Im Neubau könnte sie das i-Tüpfelchen im Verbund mehrerer Arten von Dachdämmungen sein.
Auflattdämmung: Die Auflattdämmung ist eine speziell fortentwickelte Variante der Aufsparrendämmung. Auflattdämmungen werden, anders als bei Aufsparrendämmungen, aber nicht nur über den Sparren, sondern auch über die Dachlattung montiert.
Flachdachdämmung: Anders als beim Steildach gibt es für die Dämmung vom Flachdach drei separate Möglichkeiten der Dachdämmung. Man unterscheidet diese dem Verfahren nach zwischen einem sog. Kaltdach, Warmdach oder Umkehrdach.
Oberste Geschossdecke dämmen: Für den Fall, dass Du den Dachboden selbst nicht zum Wohnen nutzen möchtest, bietet sich eine weitere kostengünstige Alternative an. Und zwar die Möglichkeit, gar nicht das Dach selbst zu dämmen, sondern nur die oberste Geschossdecke.
Aufsparrendämmung
Die Aufsparrendämmung gilt als effizienteste Methode der Dachdämmung. Bei diesem Verfahren wird die Dämmung als Außendämmung zwischen der Dacheindeckung und den Sparren installiert. Dadurch lassen sich Wärmebrücken prima reduzieren bzw. ganz vermeiden. Bei Neubauten ist die Aufsparrendämmung am einfachsten umzusetzen.
Beim Sanieren von Bestandsgebäuden müsste das Dach jedoch vorher komplett abgedeckt und Teile des Dachstuhls ggf. mit saniert werden. Das lohnt sich oft nur, wenn ohnehin eine Dachsanierung notwendig ist. Dann kann der Dachdecker die neue Dachdämmung auf dem Sparren gleich mit erledigen. Das spart dann wiederum Kosten!
Die zwei großen Vorteile der Aufsparrendämmung neben ihrer Energieeffizienz bestehen darin, dass eine solche Dämmung den Wohnraum im Dachgeschoss zum einen nicht verkleinert. Und dass die Sparren des Dachgeschosses zum anderen sichtbar bleiben können. Das verströmt bekanntlich oft eine wunderbar gemütliche Atmosphäre.
Hier zum extra Ratgeber mit noch mehr Wissen zur Aufsparrendämmung!
Zwischensparrendämmung
Einfacher zu installieren beim Sanieren im Altbau ist die Zwischensparrendämmung. Das gilt insbesondere dann, wenn die Dacheindeckung selbst nicht saniert werden soll, sondern nur die Dämmung des Dachs selbst zu verbessern ist. Sie ist die günstigste Alternative für die energetische Dachsanierung im Altbau.
Für sie muss das Dach mit seinen Dachziegeln nicht komplett abgedeckt werden. Diese Dachdämmung von innen gilt jedoch als nicht ganz so effizient wie die Aufsparrendämmung. Bei dieser Methode ist zudem die Gefahr der Bildung von Wärmebrücken höher.
Besonders wichtig ist hierbei, dass die Hohlräume zwischen den Dachsparren lückenlos mit Dämmmaterial ausgefüllt werden. Deshalb bieten sich für eine solche Dämmung eigentlich nur flexible Materialien an. Dämmstoffhersteller haben sie für gewöhnlich in Matten oder auf Rollen im Angebot. Eine weitere Alternative für diesen Fall ist die sog. Einblasdämmung.
Hier zum extra Ratgeber mit noch mehr Informationen zur Zwischensparrendämmung!
Untersparrendämmung
Die Untersparrendämmung ist eine prima Ergänzung zur Zwischensparrendämmung. Denn häufig ist aus Konstruktionsgründen eine Zwischensparrendämmung allein nicht ausreichend zum Erreichen des gewünschten Dämmwerts. In der Kombination erhöht die Untersparrendämmung dann die Energieeffizienz Deiner Dachdämmung maßgeblich.
Den Wärmeschutz des Daches eines Hauses, wo die Sparrentiefe für die erforderliche Dicke des Dämmstoffs nicht ausreicht, auf diese Weise zu verbessern, ist zum Beispiel in der Altbausanierung gang und gäbe. Mit beiden Dämmverfahren zusammen lassen sich gute Ergebnisse erzielen.
Wie auch die Zwischensparrendämmung hat die Untersparrendämmung dabei jedoch einen Nachteil, der zu beachten ist. Beide Methoden verkleinern den nutzbaren Innenraum etwas. Der Aufbau der Dämmung muss ja nach innen erfolgen (bis hin zur extra Verkleidung), wodurch der Wohnraum im Dachgeschoss etwas kleiner wird.
Hier zum extra Ratgeber mit noch mehr Wissen zur Untersparrendämmung!
Auflattdämmung
Die Auflattdämmung oder auch Auflattendämmung gilt als spezielle Variante der Aufsparrendämmung. Bei ihr werden die Dämmstoffe nicht nur oberhalb der Sparren, sondern auch noch oberhalb der Dachlatten angebracht. Anders als bei Aufsparrendämmungen sind die Dachlatten dabei direkt auf den Sparren angebracht.
Auf dieser Konstruktion wiederum wird das Auflatt-Dämmsystem eingehängt und befestigt. Abschließend erfolgt die Dacheindeckung direkt auf der Dämmung. Die Oberseiten dieser Dämmung dienen gemäß Herstellerangaben also zugleich als Unterdächer. Deshalb haben die Systeme sogar Entwässerungsschlitze. Eine extra Unterdeckung ist nicht mehr nötig.
Verschiedene Experten und Hersteller attestieren dem Verfahren besondere Vorteile, weil es sich bei der Sanierung älterer Dächer sehr einfach anwenden lässt. Im Prinzip müsse nur die Eindeckung abgenommen, die Auflattdämmung eingehängt und das Dach wieder mit Dachziegeln eingedeckt werden. Fertig ist die neue Dachdämmung!
Hier zum extra Ratgeber mit noch mehr Informationen zur Auflattdämmung!
Flachdachdämmung
Die Flachdachdämmung unterscheidet sich wesentlich von der Dämmung eines Steildaches. Abhängig vom Dachaufbau kannst Du zwischen einer sog. Kaltdachdämmung, Warmdachdämmung oder Umkehrdachdämmung wählen. Ist das Flachdach in Leichtbauweise ausgeführt und soll keine großen Lasten tragen, ist zumeist die Kaltdachdämmung mit Belüftungsebene üblich.
Dabei bleibt zwischen Dämmmaterial und Flachdach ein Hohlraum, der mit Luft gefüllt ist. Handelt es sich um eine massivere Bauweise, kann das Flachdach mit einer Warmdachdämmung isoliert werden. Dann befindet sich die Dämmung direkt unterhalb der Dachabdichtung. Ein Warmdach besitzt also keine Belüftungsebene wie das Kaltdach.
Auch das Umkehrdach wird ohne Belüftung ausgeführt. Anders als bei Kalt- und Warmdach wird beim Umkehrdach die Dämmung jedoch oberhalb der Abdichtung verlegt. Das Material für die Flachdachdämmung kann dabei ruhig nass werden. Ohnehin ist die Dämmung von Umkehrdächern letztlich noch mit einem Wetterschutz versehen, der sie vor Schmutz und Niederschlagswasser schützt.
Hier zum extra Ratgeber mit noch mehr Wissen zur Flachdachdämmung!
Oberste Geschossdecke dämmen
Möchtest Du den Dachboden nicht als Wohnraum nutzen, weil es sowieso ein unzugänglicher Spitzboden oder Kriechboden ist, musst Du nicht einmal zwangsweise das Dach selbst dämmen. Eventuell ist die Dämmung des Dachbodens bzw. die der obersten Geschossdecke dann eine sehr günstige Alternative für Dich.
Hier musst Du Dich entscheiden, ob die Dachbodendämmung begehbar oder unbegehbar sein soll. Bei der nicht begehbaren Dämmung der Dachgeschosses kannst Du nochmals etwa die Hälfte der ohnehin im Vergleich mit anderen Dämmverfahren günstigen Kosten sparen.
Hier zum extra Ratgeber mit noch mehr Infos zur Dämmung der obersten Geschossdecke!
Gesetzliche Vorgaben zur Dämmung von Dächern
Bestimmte Mindeststandards zur Dachdämmung sind spätestens seit Anfang 2016 gesetzlich vorgeschrieben. Sie gelten für alle Wohnhäuser, die nach dem 1. Februar 2002 gekauft wurden. Früher standen die Vorschriften in der Energieeinsparverordnung (EnEV). Heute finden sie sich im Gebäude-Energie-Gesetz (GEG) wieder.
Im GEG ist unter anderem festgelegt, dass der Dachstuhl oder die oberste Geschossdecke zwingend mit einer Wärmedämmung zu versehen ist. Diese muss der Norm DIN 4108-2 entsprechen. Die Auflagen dieser sog. Wärmeschutz Norm sehen vor, dass der Dämmwert (auch U-Wert genannt) nicht über 0,24 W/(m²K) liegen darf.
„Vergiss neben der gesetzlichen Pflicht eines nicht: Die Dachdämmung lohnt sich! Schon nach vier bis sechs Jahren hast Du die Investitionskosten durch die eingesparten Heizkosten wieder drin.“
Die Nichteinhaltung der gesetzlichen Pflicht zur Dachdämmung gemäß GEG kann empfindliche Bußgelder von bis zu 50.000 Euro nach sich ziehen. Hinzu kommt, dass Du sowieso nicht an einer Dachdämmung vorbeikommst, wenn Du eine staatliche Förderung für die energetische Sanierung Deines Dachs in Anspruch nehmen möchtest.
Dann muss die Dachdämmung die Vorgaben vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) oder die der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erfüllen. Die gute Nachricht: Aufgrund des Einsparpotenzials lohnt es sich zum Beispiel sowieso und auf jeden Fall, den Dämmwert bzw. U-Wert einzuhalten oder sogar zu unterschreiten.
Kosten der Dachdämmung
Die tatsächlichen Kosten für Deine Dachdämmung richten sich natürlich nach den individuellen Voraussetzungen Deines Hauses. So haben zum Beispiel die Gebäudegröße, die Dachfläche und viele andere Faktoren direkten Einfluss auf den Preis.
Unterm Strich musst Du am Ende meistens mit einigen Tausend Euro für eine gute Dachdämmung rechnen. Trotz aller Unsicherheiten, die Einfluss auf die Kalkulation nehmen können, möchten wir Dir aber ein paar generelle Richtwerte an die Hand geben. Mit denen kannst Du Dein Projekt zumindest schon mal grob planen.
Kalkulationsbeispiele für Kosten einer Dachdämmung*,**:
Arten der Dachdämmung | Kosten in Euro pro Quadratmeter | Kosten für ein EFH*** (120 Quadratmeter Wohnfläche) |
Aufsparrendämmung | 150-200 € | 14.250-19.000 € |
Zwischensparrendämmung | 50-100 € | 4.750-9.500 € |
Untersparrendämmung | 30-70 € | 2.850-6.650 € |
Auflattdämmung | 200-220 € | 19.000-20.900 € |
Flachdachdämmung**** | 110-190 € | 6.600-11.400 € |
Oberste Geschossdecke dämmen |
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*Preise umfassen nur die Dämmung samt Zubehör zum Dämmen, aber nicht die Eindeckung mit Dachziegeln oder weitere Dachaufbauten wie Giebel, Rohre und Bleche.
**Referenz der Kalkulationspreise ist das Jahr 2021, aktuelle Preise in Euro weichen (oft deutlich) nach oben ab.
***Annahmen für ein durchschnittliches Einfamilienhaus (EFH) mit einer Wohnfläche von 120 m2, zweistöckig, mit einer Dachfläche von 95 m2 bzw. mit einer oberen Geschossdeckenfläche von 60 m2.
****Annahmen gelten für das Flachdach eines durchschnittliches Einfamilienhauses (EFH) mit einer Wohnfläche von 120 m2 mit einer Dachfläche von 60 m2.
Alle (!) Kostenfaktoren beachten!
Erhebliche Kosten entstehen bei den Kalkulationen natürlich nicht nur durch das Material, sondern vor allem durch die professionellen Arbeiten vom Handwerker. Einige herkömmliche Dämmstoffe, wie etwa den 80 mm Klemmfilz von Knauf, Isover oder Rockwool, gibt’s zum Beispiel schon ab vier bis sechs Euro pro Quadratmeter im Handel.
DIY Selbermachen klingt für begeisterte Heimwerker also erstmal verlockend. Wir raten allerdings dringend davon ab! Zumindest allen, die nicht selbst eine Ausbildung zum Dachdecker in der Tasche haben. Führst Du die Arbeiten zur Dämmung Deines Daches in Eigenregie durch, könnten Dir diverse Fehler unterlaufen, die später richtig teuer werden.
So muss etwa die Dampfbremse, die übrigens keine Dampfsperre ist, fachgerecht und dicht verbaut sein. Andernfalls drohen Wärmebrücken, Schimmel und am Ende sowieso eine kostspielige Reparatur. Ein komplettes Satteldach mit Dämmung und Eindeckung für das durchschnittliche Eigenheim kostet letztlich nicht umsonst bis zu 30.000 Euro oder mehr.
Wichtiger Tipp
Planst Du gleichzeitig mit dem Sanieren vom Dach die Installation einer Photovoltaikanlage oder einer Anlage für Solarthermie auf dem Dach Deines Hauses? Dann besprich das gleich mit dem Handwerker von der Dachfirma. Oft kannst Du, wenn Du alles in einem Rutsch erledigen lässt, erhebliche Summen an Geld sparen.
Kostenlose Angebote für eine Dachdämmung erhalten
Du interessierst Dich für den Einbau einer Dachdämmung? Entweder für einen Neubau oder als Sanierung für ein Gebäude im Altbau? Dann können Dir unsere Fachpartner ein gutes Angebot unterbreiten. Fülle einfach das kostenlose und unverbindliche Anfrageformular aus. Die Experten vom Service melden sich dann bei Dir. Mit ihnen kannst Du alle weiteren Fragen über mögliche Produkte und Kosten besprechen.
9 empfohlene Dämmstoffe für das Dach
Dämmstoffe gibt es eine Menge. Je nach Anwendungsgebiet hast Du Dutzende Möglichkeiten. Nicht alle Dämmstoffe, die beispielsweise für die Fassadendämmung, Kellerdämmung oder Fensterdämmung geeignet sind, eignen sich jedoch gleichermaßen ebenso für die Dachdämmung.
In der folgenden Übersicht listen wir Dir alle Dämmstoffe auf, die wir für eine Dachdämmung empfehlen (von A-Z):
Blähton: Dieser anorganische, aber ökologisch hervorragende Dämmstoff wird im Tagebau aus Tongruben gewonnen. Nach dem Mahlen und Granulieren wird der Blähton bei 1.200 Grad Celsius gebrannt. Die daraus entstehende Schüttung eignet sich als Dämmstoff sehr gut für die Deckendämmung und andere Dämmmaßnahmen am Haus.
Holzfasern: Holzfaserdämmplatten sind aus Holzfasern gepresste Platten für die Dachdämmung. Der natürliche Dämmstoff eignet sich prima für die Zwischensparrendämmung oder Aufsparrendämmung. Holzfaserdämmplatten lassen sich problemlos auch an Altbauten verbauen. Sie sind sehr robust und besitzen eine hohe Materialfestigkeit. Lose Holzfasern eignen sich zudem gut für eine Einblasdämmung.
Mineralwolle: Mineralwolle ist ein herkömmlicher Dämmstoff, der aus Steinwolle oder aus Glaswolle bestehen kann. Mineralwolle ist sehr langlebig und resistent gegen Feuer. Das Brandschutzverhalten des Materials ist exzellent. Mineralwolle wird im Handel in verschiedenen Formen angeboten, etwa als Platten, Bahnen oder als Stopfwolle. Glaswolle ist obendrein einer der weiteren Dämmstoffe, die wunderbar und günstig für eine Einblasdämmung taugen.
Polyurethan (PUR): Dieser künstliche Dämmstoff kann in der Tat für alle Dämmungen verwendet werden. Er verwittert nicht und überzeugt als Hartschaum durch besonders gute Dämmeigenschaften. Einziger Haken hier. PUR brennt leicht. Das Brandschutzverhalten ist nicht optimal.
Resol-Hartschaum: Dieser konventionelle Baustoff ist ein sehr moderner Dämmstoff für die Dachdämmung. Er kann in Form sehr dünner Platten verlegt werden. Im Gegensatz zu Styropor überzeugt Resol durch Diffusionsoffenheit. Schimmel hat keine Chance.
Schafwolle: Dieses natürliche Produkt zum Dämmen fällt häufig als Abfallprodukt bei der Fleischproduktion an. Als Dämmmaterial wird Schafwolle zuvor gereinigt und mit Wollschutzmitteln behandelt. Anschließend lässt sich der Dämmstoff in Form von Matten, Platten, Stopfwolle oder Filz verbauen. Besonders beliebt ist Schafwolle, weil sie das Raumklima verbessert, indem sie Schadstoffe aus der Raumluft filtert.
Stroh: Stroh ist ein top ökologischer Dämmstoff. Du kannst Stroh in Form gepresster Lagen zur Dachdämmung verwenden. Hierfür werden Strohabfälle nach der Trennung von Kornresten mit einer Ballenpresse bearbeitet. Stroh dämmt durchaus ordentlich.
Styropor bzw. expandiertes Polystyrol (EPS): EPS ist ein gängiger und sehr effizienter industrieller Dämmstoff, der für alle Dämmmethoden außer der Untersparrendämmung genutzt werden kann. Beim Brandschutz schneidet dieser Dämmstoff nicht so gut ab. Styropor ist zudem sehr feuchtigkeitsbeständig. Da das Material kaum diffusionsoffen ist, kann es unter Umständen (bei falscher Verarbeitung) zu Schimmelbildung kommen.
Zellulose: Zellulose wird als organischer Dämmstoff meist aus Altpapier gewonnen und verfügt über gute Dämmeigenschaften. Zellulose dämmt gut gegen Hitze und Kälte. Das Altpapier wird gemahlen und mit Brandschutzmitteln, Insekten- und Pilzschutzmitteln bearbeitet. Für Einblasdämmungen steht Zellulose in Form von Zelluloseflocken zur Verfügung. Durch die Beimischung von Jute lässt sich Zellulose auch zu Platten pressen.
Konventionelle vs. ökologische Dämmstoffe:
Herkömmliche Dämmstoffe werden künstlich erzeugt. Oft besitzen sie eine deutlich oder zumindest messbar bessere Dämmfähigkeit. Ihr U-Wert (Dämmwert) ist häufig einfach besser. Bei einigen von ihnen ist zudem der Brandschutz deutlich besser. Ökologische Dämmmaterialien aus der Natur sind aber keinesfalls per se schlechter!
Einige von ihnen haben andere zusätzliche Funktionen und Vorteile. Einige können zum Beispiel besser mit Feuchtigkeit umgehen. Andere wiederum filtern die Raumluft aktiv mit. Und wieder andere passen besser zur Sanierung eines denkmalgeschützten Gebäudes. Ihre geringere Effizienz lässt sich in der Regel gut durch die Dicke des Dämmstoffs ausgleichen.
Du willst noch mehr über Dämmstoffe erfahren? Dann schau gerne in unsere extra Ratgeber Seite zum Thema Dämmstoffe rein!
Förderung für eine Dachdämmung
Staatliche Fördermittel für die energetische Sanierung eines Gebäudes stehen in verschiedenen Programmen zur Verfügung. Für die Dachdämmung gilt dasselbe wie für andere Maßnahmen an der Gebäudehülle.
Informationen zu Förderangeboten von BAFA und KfW:
Zuständigkeit: Seit August 2022 fördert nur noch das BAFA eine einzelne Maßnahme nach den Maßgaben der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Handelt es sich dagegen um die komplette Sanierung eines ganzen Hauses, ist die KfW zuständig. Einen KfW-Kredit kannst Du allerdings nur bekommen, wenn die Dachdämmung im Rahmen einer kompletten Sanierung zum Effizienzhaus 85 erfolgt. Möglich ist das über das KfW-Kreditprogramm “261: Wohngebäude – Kredit“.
Fördermittel: Gemäß BEG gibt es für Maßnahmen an der Gebäudehülle, zu der die Dachdämmung zählt, 15 Prozent Zuschuss vom BAFA. Das förderfähige Investitionsvolumen liegt hier mindestens bei 2.000 Euro, maximal bei 60.000 Euro pro Wohneinheit und Kalenderjahr. Die KfW vergibt in ihrem Programm 261 bis zu 150.000 Euro Kredit mit bis zu 25 Prozent Tilgungszuschuss.
iSFP-Bonus: Die Förderung durch BAFA und KfW kann von 15 auf 20 Prozent steigen, wenn Du einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) durch einen zertifizierten Energie-Effizienz-Berater erstellen lässt.
Tipp zum Ablauf
Bitte beantrage in jedem Fall die gewünschten Fördermittel vor Baubeginn. Dafür binde bitte unbedingt einen zertifizierten Energieberater ein. Andernfalls hat Dein Antrag keine Chance auf Erfolg. Nach dem Bescheid der Förderzusage darfst Du loslegen!
Aktuelle Tipps
Die Beendigung und Veränderung verschiedener Programme der staatlichen Förderung nach BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) etwa über KfW und BAFA hat auch Einfluss auf die Förderung von Heizungen, Dämmungen usw. Seit 2022 werden weniger neue Maßnahmen in jeweils etwas geringerem Umfang von der Bundesregierung gefördert. Das kann großen Einfluss auf die Attraktivität des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses bei so mancher Heizung haben.
Außerdem wurde kürzlich das umstrittene neue GEG (Gebäude-Energie-Gesetz) durch den Bundestag verabschiedet. Die Zustimmung durch den Bundesrat und ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zum sog. Heizungsgesetz stehen noch aus. Sollte das neue Gesetz alle Hürden meistern, passen wir unsere Inhalte daran an.
9 Vorteile und Nachteile der Dachdämmung
Vorteile der Dachdämmung | Nachteile von Dachdämmungen |
Wirtschaftlichkeit: |
Investitionskosten: |
Komfort: |
Kostensteigerung: |
Klima und Umwelt: |
Nachhaltigkeit: |
Wertsteigerung: |
|
Gesundheitsschutz: |
|
Förderung: |
FAQ online: Ratgeber mit praktischen Tipps zur Dachdämmung
Was ist die beste Dachdämmung?
Die beste Dachdämmung ist die, die am meisten Energie spart. Von den gängigen Dämmstoffen her, die zugleich Energie und Schall dämmen, bieten Polystyrol (EPS & XPS), Mineralwolle und Dämmplatten aus Holzfasern die effektivste Dachdämmung. Am Ende ist die beste Dachdämmung schließlich immer auch eine Frage von Preis und Leistung.
Warum ist eine Dachdämmung wichtig?
Weil eine gute Dachdämmung bares Geld spart! Deine Heizung muss nicht immer volle Pulle laufen. Dein Verbrauch an Brennstoffen sinkt. Deine Haushaltskasse freut sich. Und das Klima profitiert auch noch davon. Übrigens sparst Du mit einer Dachdämmung nicht nur Energie im Winter. Wer sein Dach dämmt, hat im Sommer ebenso einen guten Hitzeschutz.
Wie dick muss die Dachdämmung sein?
Die Dicke einer Dachdämmung hängt erheblich von der Bausubstanz des Daches, der Qualität der eingesetzten Dämmstoffe und der Ausführung der Arbeiten ab. Ganz grob über den Daumen gepeilt, sagen Experten, sollte eine Dachdämmung im Schnitt 24 cm dick sein. Damit erreicht die Dämmung für gewöhnlich den angestrebten U-Wert von 0,24 W/(m²K), der gesetzlich vorgeschrieben ist.
Welche Dachdämmung für das Sanieren im Altbau?
Dächer bauen, das hieß früher Kaltdächer bauen. Die meisten Altbau-Dächer in Deutschland sind hinterlüftete Kaltdächer. Sollen diese Dächer beim Sanieren nachträglich mit einer Dachdämmung versehen werden, bietet sich oft nur eine Zwischensparren-Dämmung an. Andernfalls droht gleich noch eine neue und teure Eindeckung des Daches.
Was kostet die Einblasdämmung?
Je dicker die Dämmschicht, desto mehr lohnt sich eine Einblasdämmung. Eine Einblasdämmung für Dachschrägen im System mit Dämmsäcken kostet ca. 50-75 Euro. Eine Einblasdämmung für Dachschrägen im System mit Holzfaserplatten kostet ca. 40-60 Euro. Und eine Einblasdämmung für das Flachdach kostet sogar nur 25-50 Euro.
Ratgeber Überblick Dämmung: