- Die Fassade gut zu dämmen, heißt schlau zu bauen und Kosten zu sparen!
- Eine der 5 Möglichkeiten zur Fassadendämmung führt auch Dich in Richtung Ziel.
- Welche Vorteile und Nachteile hat eine Fassadendämmung?
Die Dämmung von Immobilien ist heute Standard. Dabei ist die Fassadendämmung die wichtigste Dämmmethode am Markt. Jedes Kilowatt Energie und Strom, das wir beim Wohnen sparen, lohnt sich für den Geldbeutel und die Umwelt.
Funktioniert die Fassade energieeffizient, hat das für den Hausbesitzer, das Haus selbst und das Klima nachhaltige Vorteile. Die Preise fürs Heizen sinken schließlich nicht.
Eine gut gedämmte Fassade lohnt sich einfach! Einmal eingebaut, profitierst Du mit einer gut gedämmten Haushülle über Jahrzehnte zuverlässig von geringeren Heizkosten. Bewusst sparen kann so einfach sein.
Bei der Wärmedämmung der Wände hast Du grundsätzlich zwei Optionen: die seltener gewählte Variante der Innendämmung und die häufig verwendete Möglichkeit der Außendämmung. Für beides gibt es verschiedene Methoden und Dämmstoffe. Alle haben ihre Vorteile und Nachteile. Alle Informationen dazu erfährst Du in diesem Artikel!
Der Sinn der Fassadendämmung
Insbesondere im Altbau haben viele ältere Häuser in der Regel eine schlechtere Energieeffizienz. Die Gründe dafür sind vielfältig. Meistens führen veraltete Baustoffe, Systeme und Methoden in folgenden Bereichen zu teuren Energieverlusten.
Häufigste Quellen für Verluste von Wärme und Energie (von A-Z):
- Dachdämmung: Dächer sind oft nicht ausreichend gedämmt
- Fassadendämmung: Fassaden sind schlecht gedämmt
- Heizungsanlagen: Heizungen und Heizkessel sind veraltet
- Kellerdämmung: Keller sind häufig nur schlecht gedämmt
- Türen- und Fensterdämmung: Türen und Fenster sind undicht oder haben schlechte Isolierungswerte
Alles zusammen treibt den Energieverbrauch merklich in die Höhe. Freilich belastet das nicht nur den eigenen Geldbeutel, sondern auch das Klima. Über kurz oder lang musst Du als Eigentümer also eine energetische Sanierung ins Auge fassen.
„Eine generelle Dämmpflicht gibt es bekanntlich nicht. Die Pflicht zum Sparen von Heizkosten dürfte aber vermutlich jeder spüren!“
Die Flächen eines Hauses, die für Dämmungen generell relevant sind, summieren sich dabei stets aus mehreren Komponenten. Ein Gebäude besteht schließlich nicht nur aus den Außenwänden. Neben der Fassade sind oft auch der Keller und das Dach wichtige Ansatzpunkte beim Dämmen.
Alle Teile zusammen entscheiden darüber, wie energieeffizient Dein Haus funktioniert. Jeden Wärmeverlust, den Du reduzieren kannst, solltest Du reduzieren. Beim Bauen im Neubau werden diese Überlegungen natürlich von vornherein bedacht. Beim Sanieren und Renovieren im Altbau ist es aber ebenso wichtig.
Häufige Schwierigkeiten bei der Fassadendämmung im Altbau
Während das Fundament, der Keller und das Dach nicht zur Fassade gehören, weshalb wir uns diesen Themen jeweils in einem gesonderten Artikel widmen, entfällt der Löwenanteil guter Dämmung auf die Fassade. Über sie geht in der Regel die meiste Energie verloren!
Beim Altbau stellt sich die Sachlage aber nicht selten anders dar als beim Neubau, wo man von vornherein alles Wichtige planen und beachten kann. Für etliche Fachwerkhäuser oder denkmalgeschützte Immobilien, etwa aus Feldstein oder Sandstein, kommt eine klassische Fassadendämmung bzw. Außendämmung wie im Neubau oft nicht in Frage.
„Wenn Vorgaben mit Realitäten kollidieren, gibt es immer noch jede Menge Möglichkeiten von Alternativen beim Dämmen.“
Das würde das Erscheinungsbild der Gebäude drastisch und häufig zu ihrem Nachteil verändern. Da spielt allein schon der Denkmalschutz nicht mit. Manche Bausubstanz und historische Baustoffe könnten – die Vorgaben des Gebäudeenergiegesetzes hin oder her – durch eine moderne Standard-Außendämmung sogar Schaden nehmen.
Genau für diesen Fall gibt es heute raffinierte Formen der Innendämmung für Außenwände. Diese Dämmungen funktionieren ebenso energieeffizient und sind von außen nicht wahrnehmbar. Einziges Manko: Dabei geht etwas Wohnfläche verloren! Der Aufbau der Dämmung braucht ja ihren Platz, wenn nicht nach außen, dann nach innen.
Die 5 wichtigsten Methoden der Außendämmung
Du hast mehrere Optionen für die Fassadendämmung. Du bestimmst die Richtung. Für welche Dämmung Du Dich letztlich entscheidest, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen vor allem der bautechnische Zustand Deiner Immobilie, Deine individuellen Wünsche und Dein Budget.
Darüber hinaus solltest Du bei Deiner Kosten-Nutzen-Rechnung immer auch die Lebensdauer, die Qualität und die Einsparungen an Energiekosten bei der gewählten Fassadendämmung mit berücksichtigen.
Im Folgenden stellen wir Dir die wichtigsten Methoden der Außendämmung einer Fassade vor (von A-Z):
- Einblasdämmung und Kerndämmung
- Hinterlüftete Fassade
- Isolierklinker
- Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
- Wärmedämmziegel
Einblasdämmung und Kerndämmung
Wenn Du Eigentümer einer älteren Immobilie bist, ist sie vielleicht zweischalig gebaut. Das war früher lange Zeit ein beliebtes Verfahren beim Bauen von Gebäuden. Zwischen der Außenmauer (beispielsweise aus Feldstein) und der Innenwand aus Ziegeln besteht ein Hohlraum.
Das ist keine schlechte Voraussetzung, ganz im Gegenteil. Dann ist Dein Haus prima für eine Einblasdämmung geeignet. Diese immer noch völlig zu Unrecht völlig unterschätzte Methode der Fassadendämmung erzielt super Dämmwerte. In den Hohlraum zwischen Außenmauer und Innenwand wird dabei Dämmung eingeblasen bzw. verfüllt.
„Lose Dämmung in Richtung Hohlraum zwischen den Wänden zu blasen, ist eine sehr effiziente und günstige Art zu dämmen.“
Das Aussehen der Fassade bleibt bestehen oder lässt sich unabhängig von der Dämmung gestalten. Freilich ist die Einblasdämmung damit quasi besonders prädestiniert für den Altbau. Aber auch im Neubau eignet sie sich sehr gut für die Außendämmung, zum Beispiel für zweischalige Gebäude aus Mauerwerk oder solcher in Holzrahmenbauweise.
Dann sprechen Handwerker allerdings von einer Kerndämmung. Der Unterschied zwischen Einblasdämmung (Altbau) und Kerndämmung (Neubau) ist lediglich, dass die Dämmstoffe bei der Kerndämmung anstatt lose verarbeitet zu werden, als Matten eingepresst werden.
Übrigens hat schon die TAZ in einem wunderbaren Artikel vor Jahren darauf hingewiesen, dass diese beiden Methoden der Dämmung wahnsinnig große Potenziale bieten. Scheinbar hat diese Art der Gebäudedämmung aber bis heute keine ausreichende Lobby. Schade!
Funktionsweise der Einblasdämmung und Kerndämmung
Bei der Einblasdämmung werden zunächst Löcher in das Mauerwerk gebohrt. Durch diese wird mit einem Spezialgerät dann der gewählte Rohstoff lose in den kompletten Zwischenraum geblasen. Das war für gewöhnlich schon der ganze Aufwand. Bei der Kerndämmung werden die Matten beim Wandaufbau direkt eingepresst.
Damit ist diese Dämmung sowohl vom reinen Aufwand her als auch aus Sicht der Kosten eine der besten Dämmmethoden. Ihre großen Vorteile: Sie geht schnell und ist günstig! Zudem brauchst Du bei der Einblasdämmung nichtmal ein Baugerüst aufstellen und mühsam in der Höhe rumhantieren.
Es ist fast unverständlich, dass solche Dämmungen nicht viel öfter in Betracht gezogen werden. Einziger Nachteil bei dieser Art von Dämmung: Du brauchst ein Gebäude mit zweischaligem Aufbau der Außenwand!
Zu den am häufigsten verwendeten Dämmstoffen für die Einblasdämmung zählen (von A-Z):
- Glaswolle
- Holzfasern
- Kork-Granulat
- Perlite
- Polystyrolkügelchen
- Steinwolle
- Zellulose
Hinterlüftete Fassade
Eine weitere effiziente Methode der Wärmedämmung der Außenwand ist die vorgehängte und hinterlüftete Fassade. Diese auch Vorhangfassade genannte Wärmedämmung besteht aus dem Dämmmaterial und einer Verkleidung. Sie wird als zusammenhängendes Bauteil an der Außenwand angebracht.
„Hält Wärme drin und Wasser draußen: die hinterlüftete Vorhangfassade!“
Solche Fassadendämmungen sind per se stets diffusionsoffene Konstruktionen. Damit sind sie besonders beim Sanieren Modernisieren von Gebäuden mit Feuchteproblemen sehr sinnvoll. Zudem ist diese Wärmedämmung besonders flexibel, da Du die verschiedensten Dämmmaterialien nutzen und die Fassade frei gestalten kannst.
Funktionsweise der hinterlüfteten Fassade
Grundmerkmale der hinterlüfteten Fassade sind die Grundlattung und die Konterlattung. Die Grundlattung besteht aus Holz oder Metall und lässt sich problemlos auf jedem Mauerwerk anbringen. In die dabei entstehenden Zwischenräume werden die Dämmstoffe eingebracht. Dann folgt eine Unterspannbahn.
Auf der Unterspannbahn folgt, senkrecht zur Grundlattung darunter, die Konterlattung. Im Prinzip kennst Du das Verfahren vom Dachaufbau. Die Konterlattung trägt letztlich die Außenverkleidung Deiner Wahl. Zudem zirkuliert im Hohlraum der Konterlattung die Luft, sodass die Konstruktion insgesamt immer schön trocken bleibt.
Dieser Aufbau beugt nicht nur Feuchtigkeitsschäden vor. Denn die Wärmedämmung und der Witterungsschutz sind durch die Luftschicht getrennt. Er lässt Dir beim Wahl der Außenverkleidung auch die größtmögliche Wahl der Baustoffe. Ob Du nun Naturstein, Klinker, Kupfer, Aluminium, Schiefer, Holz oder andere Materialien verwendest.
So leicht und schnell wie mit der Vorhangfassade kannst Du mit kaum einer anderen Methode Deinem Haus ein völlig neues Look and Feel verleihen!
Zu den am häufigsten verwendeten Dämmstoffen für die hinterlüftete Fassade zählen (von A-Z):
- Hanffasern (Platten oder Matten)
- Holzfasern (Platten oder Matten)
- Glaswolle
- Jute (Platten oder Matten)
- Kork (Platten oder Matten)
- Schafwolle (Platten oder Matten)
- Steinwolle
- Polyurethan (Hartschaumplatten)
- Polystyrol (Hartschaumplatten)
Wichtiger Tipp
Du fragst Dich, worauf Du beim Kaufen einer hinterlüfteten Vorhangfassade in puncto Qualität vertrauen kannst? Wir empfehlen Dir die Lektüre der Broschüre des Fachverbandes Baustoffe und Bauteile für vorgehängte Fassaden e.V. (FVHF) dazu. Der Download ist kostenlos! Neben vielen weiteren wertvollen Informationen raten Dir die Energieeffizienz Experten vom FVHF, auf die Zertifizierungslabel von BREEAM (Großbritannien), LEED (USA) oder DGNB (Deutschland) zu setzen.
Isolierklinker
Die Dämmung mit Isolierklinkern ist eine weitere Methode zur Fassadendämmung. Klinkerfassaden haben vielerorts in Deutschland eine lange Tradition. Es handelt sich im Prinzip um ein spezielles Wärmedämmverbundsystem – einem Thema, zu dem wir gleich noch kommen.
Denn die Isolierklinker sind direkt auf dem Dämmmaterial angebracht. So ist für die Dämmung und ihre Verblendung nur ein Bauteil notwendig. Im Ergebnis erhältst Du eine schöne Klinkeroptik an Deiner Fassade. Der Schallschutz und der Feuchteschutz sind ebenfalls ideal.
„Sogar nicht professionelle, aber versierte DIY Handwerker können Isolierklinker relativ leicht verarbeiten.“
Aufgrund der kompakten Bauart ist das Risiko für Wärmebrücken bei diesem Verfahren sehr minimiert. Hinzu kommt die Robustheit des Systems. Denn im Allgemeinen sind Klinker sehr langlebig und bieten einen guten Wetterschutz. Besonders bei Schlagregen schützen sie sogar deutlich besser als Putz.
Grundsätzlich sind Isolierklinker sowohl im Neubau als auch im Altbau einsetzbar. Bei Sanierungen sind sie sinnvoll, wenn Du beispielsweise eine einschalige Klinkerfassade erneut mit Klinkern gestalten willst. Ihre Stärken haben sie jedoch besonders bei der energetischen Sanierung von älteren Gebäuden im Altbau.
Funktionsweise Isolierklinker
Das Anbringen und die Funktion von Isolierklinkern ist denkbar einfach. Sie erfolgt in drei Schritten. Zuerst werden die vorgefertigten Dämmplatten mit speziellen Dübeln auf der Außenwand befestigt. Das Material des Untergrunds ist dabei fast egal. Isolierklinker lassen sich auf so gut wie allen Fassaden anbringen.
Schließlich werden die eigentlichen Klinker als Vollziegel, Sparverblender oder Riemchen mit einem speziellen Mörtel auf der Dämmschicht befestigt. Wenn der Handwerker die Klinker letztlich fachgerecht verfugt hat, war es das schon. Ein tolles einfaches Verfahren!
Zu den am häufigsten verwendeten Dämmstoffen für Isolierklinker zählen (von A-Z):
- EPS/Styropor (Platten)
- Neopor (Platten)
- PUR/PIR (Platten)
- XPS (Platten)
Nützlicher Tipp
Eine Wärmedämmung mit dem recht neuen Dämmstoff Neopor, wie ihn zum Beispiel einer der führenden deutschen Hersteller wie Kress Isolierklinker liefert, hat einige wichtige Vorteile. Denn Neopor besteht aus einem Mix von Polystyrol und Graphit, wobei die Graphitpartikel die Wärmestrahlung besser steuern. Deshalb können Dämmschichten aus Neopor um bis zu 30 Prozent dünner sein als eine Wärmedämmung mit expandiertem oder extrudiertem Polystyrol (EPS bzw. XPS).
Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Das sog. Wärmedämmverbundsystem ist die häufigste Option für die Dämmung einer Fassade. Ein WDVS ist mittlerweile Standard! Denn es dient vor allem der Dämmung von alten und neuen Putzfassaden. Die Installation solcher Fassadendämmungen kannst Du auf Baustellen jeden Tag beobachten.
„Ganz wichtig beim WDVS: Immer schön in einem System bleiben. Die Baustoffe und Materialien müssen aufeinander abgestimmt zueinander passen!“
Ein Wärmedämmverbundsystem kommt häufig dann zum Einsatz, wenn es keine Zwischenräume in den Außenmauern für eine Kerndämmung bzw. Einblasdämmung gibt oder eine Vorhangfassade nicht gewünscht ist.
Denn ein Wärmedämmverbundsystem ist allein schon deshalb, weil es geringere Kosten verursacht, immer eine gute Alternative zur teureren Vorhangfassade. Besonders spielt das WDVS seine Vorteile bei einer großen Fassadenfläche aus, die nur wenige Fenster, Türen und Kanten aufweist.
Funktionsweise Wärmedämmverbundsystem
Bei der Montage eines WDVS wird auf der Außenwand, die oft aus Beton oder Ziegelsteinen besteht, zunächst eine Grundierung aufgetragen. Das gewährleistet, dass die Außenwand sehr gut tragfähig ist. Im Anschluss lassen sich die Dämmplatten anbringen.
Dafür nutzen Profis verschiedenste Verfahren. Ob kleben, schrauben, dübeln oder klammern – das genaue Verfahren entscheiden die Handwerker vor Ort. Die Arten der Befestigung eines WDVS hängen immer auch etwas vom Dämmstoff, vom Untergrund und von den Gebäudehöhen ab.
Auf die Dämmplatten kommt dann ein Armierungsgewebe und Armierungsmörtel. Die dienen dem Ausgleich von Temperaturspannungen. Abschließend erfolgt der Auftrag von Fassadenputz und ggf. Fassadenfarbe. So funktioniert diese Wärmedämmung im System (deshalb WDVS) äußerst kompakt, robust und langlebig!
Zu den am häufigsten verwendeten Dämmstoffen für WDVS zählen:
An dieser Stelle sparen wir uns die Aufzählung aller Dämmstoffe im Überblick mal. Denn je nach WDVS sind prinzipiell alle Dämmstoffe für ein Wärmedämmverbundsystem geeignet. Das kommt ganz auf das WDVS an.
Du willst noch mehr über Dämmstoffe wissen (synthetische Dämmstoffe, mineralische Dämmstoffe, organische Dämmstoffe)? Lese dazu gerne in unseren extra Ratgeber Artikel zum Thema Dämmstoffe rein!
Wärmedämmziegel als Außendämmung
Als letzte aufgeführte Variante zum Dämmen von Häusern sind die zunehmend im Neubau immer mehr in Mode kommenden Wärmedämmziegel nicht zu vergessen. Sie sind allerdings nicht zu verwechseln mit den sog. Isolierklinkern.
Denn bei Wärmedämmziegeln steckt die Dämmung nicht in einer extra Dämmschicht, sondern im Mauerwerk selbst. Die Wärmedämmziegel selbst sind dabei schon auf unterschiedliche Weise mit Material zum Dämmen gefüllt.
„Bei Wärmedämmziegeln kommt es in Sachen Dämmung wörtlich auf die Inhalte an. Die sorgen nämlich für die perfekte Dämmung!“
Wärmedämmziegel lassen sich sowohl im Neubau als auch im Altbau einsetzen. Beim Sanieren und Modernisieren älterer Gebäude werden sie einfach nachträglich vor die bestehenden Außenwände gemauert. So ein Vormauerwerk erhöht freilich die Dicke der Wand. Das kann in einem Fall sehr sinnvoll sein, im anderen das ganze Gegenteil.
Funktionsweise Wärmedämmziegel
Das Grundprinzip erklärt sich quasi von selbst. Die Wärmedämmziegel werden, wie schon erwähnt, vor die alten Wände gemauert. Besonders erwähnenswert sind allerdings noch einige nachhaltige Vorteile dieser Art von Dämmung.
Denn bei anderen Arten von Dämmung besteht durch die verschiedenen Materialien im Aufbau zum Beispiel die Gefahr von Feuchtigkeitseinbruch und Wärmebrücken. Das ist bei Wärmedämmziegeln nicht der Fall. Erfolgt die Montage fachgerecht, sind Feuchteschäden und die Entstehung von Wärmebrücken ausgeschlossen.
Zudem gewährleistet der Wärmedämmziegel neben der Wärmedämmung zugleich einen außerordentlich hohen Schallschutz. Und weil Wärmedämmziegel eine große Speichermasse besitzen, wirken sie ebenfalls prima regulierend, was den Schutz vor Hitze in den heißen Sommermonaten angeht.
Zu den am häufigsten verwendeten Dämmstoffen für Wärmedämmziegel zählen (von A-Z):
- Glaswolle
- Mineralwolle
- Steinwolle
Kosten der Fassadendämmung im Überblick
Eine Fassadendämmung ist häufig schnell mit fünfstelligen Kosten verbunden. Daher solltest Du Dir die Auswahl der Dämmmethode und der Dämmstoffe genau überlegen. Die Kosten für die Fassadendämmung hängen dabei nicht nur vom Verfahren und Material ab, sondern auch von den baulichen Besonderheiten Deiner Situation. Wir listen Dir die Kosten mal in Euro pro Quadratmeter auf. Das rechnet sich besser.
Arten der Außenwanddämmung | Kosten pro Quadratmeter (m2)*,** |
Einblasdämmung | 20-60 Euro |
Kerndämmung | 60-100 Euro |
Hinterlüftete Fassade | 150-400 Euro*** |
Isolierklinker ohne WDVS | 30-50 Euro |
Wärmedämmverbundsystem (WDVS) | 100-200 Euro |
WDVS plus Isolierklinker | 130-250 Euro |
Wärmedämmziegel | 150-300 Euro |
*Kosten in Euro pro Quadratemeter stets inklusive Montage, Dämmmaterialien und Verblendung
**Kosten können (aktuell durch steigende Energiekosten) deutlich nach oben abweichen
***Kosten in Euro pro Quadratmeter stark vom Material für die Verblendung beeinflusst
Darüber hinaus musst Du bedenken, dass sich die Kosten für Handwerker auch je nach Region durchaus unterscheiden können!
Kostenlose Angebote für eine Fassadendämmung erhalten
Du interessierst Dich für den Einbau einer Fassadendämmung? Entweder für einen Neubau oder als Sanierung für ein Gebäude im Altbau? Dann können Dir unsere Fachpartner ein gutes Angebot unterbreiten. Fülle einfach das kostenlose und unverbindliche Anfrageformular aus. Die Experten vom Service melden sich dann bei Dir. Mit ihnen kannst Du alle weiteren Fragen über mögliche Produkte und Kosten besprechen.
Förderung für die Dämmung der Fassade
Für die Fassadendämmung kannst Du verschiedene Fördermittel in Anspruch nehmen. Denn der Staat will seine Klimaziele erreichen und möchte deshalb, dass der Immobilienbestand energieeffizienter und klimafreundlicher wird. Das lohnt sich für Dich. Hier ein paar der wichtigsten Informationen zum Thema Förderung der Fassadendämmung!
Die Förderung vom Bund, von den Bundesländern und von den Kommunen umfasst zum Beispiel:
KFW: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) vergibt im Rahmen des KfW-Kreditprogramms „261: Wohngebäude – Kredit“ zinsgünstige Wohngebäude-Kredite mit Tilgungszuschuss bis 150.000 Euro. Dann muss die Fassadensanierung jedoch im Rahmen einer Komplettsanierung zum Effizienzhaus erfolgen.
Andernfalls gibt’s keine Förderzusage von der KfW. Den absoluten Höchstbetrag von 150.000 Euro erhältst Du zudem nur dann, wenn Dein Haus noch die Kriterien für die sog. Erneuerbare-Energien-Klasse erfüllt.
BAFA: Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) vergibt Zuschüsse zur Fassadendämmung in Höhe von bis zu 12.000 Euro für einzelne Maßnahmen. Die förderfähigen Ausgaben müssen dabei zwischen 2.000 und 60.000 Euro liegen. Der Zuschuss beträgt 15 Prozent der Ausgaben.
Wenn Du die Maßnahmen im Rahmen eines sog. individuellen Sanierungsfahrplans (iSFP) durchführst, erhöht sich der Zuschuss nochmals um fünf Prozent. Diesen Bonus gibt es seit Inkrafttreten der neuen Regelungen der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) nur noch für Einzelmaßnahmen an der Gebäudehülle, an der sonstigen Anlagentechnik (z.B. Lüftung) und für die Heizungsoptimierung.
Finanzamt: Eine steuerliche Förderung ist zudem über die Einkommensteuererklärung beim Finanzamt möglich. Nimmst Du die steuerliche Förderung in Anspruch, kannst Du bis zu 40.000 Euro verteilt auf drei Jahre von der Steuer absetzen.
Das gilt maximal für 20 Prozent von maximal 200.000 Euro der entsprechenden und durch Rechnung nachzuweisenden Ausgaben für die Sanierung. Der Steuerbonus ist jedoch nicht mit anderen Möglichkeiten der Förderung kombinierbar. Du musst Dich also für die eine oder andere Seite entscheiden!
Aktuelle Tipps
Die Beendigung und Veränderung verschiedener Programme der staatlichen Förderung nach BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) etwa über KfW und BAFA hat auch Einfluss auf die Förderung von Heizungen, Dämmungen usw. Seit 2022 werden weniger neue Maßnahmen in jeweils etwas geringerem Umfang von der Bundesregierung gefördert. Das kann großen Einfluss auf die Attraktivität des besten Preis-Leistungs-Verhältnisses bei so mancher Heizung haben.
Außerdem wurde kürzlich das umstrittene neue GEG (Gebäude-Energie-Gesetz) durch den Bundestag verabschiedet. Die Zustimmung durch den Bundesrat und ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) zum sog. Heizungsgesetz stehen noch aus. Sollte das neue Gesetz alle Hürden meistern, passen wir unsere Inhalte daran an.
9 Vorteile und Nachteile der Fassadendämmung
Vorteile der Fassadendämmung | Nachteile von Fassadendämmungen |
Wirtschaftlichkeit: |
Investitionskosten: |
Komfort: |
Verfügbarkeit: |
Klima und Umwelt: |
Nachhaltigkeit: |
Wertsteigerung: |
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Gesundheitsschutz: |
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Förderung: |
FAQ online: Ratgeber mit weiteren Tipps zur Fassadendämmung
Was ist die beste Fassadendämmung?
Die beste Fassadendämmung ist die, mit der Du bei Deiner Bausubstanz die geringsten Energieverluste erleidest. Ob das nun ein modernes WDVS, eine günstige Einblasdämmung oder eine teure Vorhangfassade ist, kann man pauschal nicht beantworten. Jedes Gebäude bietet andere Voraussetzungen.
Sollte man die Fassade an alten Häusern dämmen?
Ja und Nein! Ja, weil es sich lohnt. Du verbrauchst merklich weniger Energie mit einer Fassadendämmung. Auch für alte Häuser gibt es prima Systeme zum Dämmen der Außenwände. Gesetzlich vorgeschrieben ist es freilich nicht. Außer Du veränderst gerade mindestens 10 Prozent Deiner Außenfassade. In dem Fall wiederum ist das Dämmen der Fassade so oder so für Dich Pflicht.
Wo geht die meiste Wärme an Häusern verloren?
Die meiste Wärme an Häusern geht an der Fassade verloren. Nach ganz unterschiedlichen Untersuchungen lautete das Ergebnis immer wieder: Eine schlecht gedämmte Fassade ist der größte Energiefresser. Fassaden sind in Deutschland aktuell noch schlechter gedämmt als Dächer, denn die folgen auf dem zweiten Rang der größten Energiefresser.
Ratgeber Überblick Dämmung: