- Verschiedene Räume, verschiedene Temperaturen – klingt sinnvoll, ist sinnvoll.
- Wie Du 6 Prozent Heizkosten durch nur durch eine Stufe niedriger am Thermostat sparen kannst!
- Wann und wie verbraucht eine Heizung eigentlich am meisten Energie?
Wohl temperierte Wohnräume und sinnvoll beheizte Nutzräume sind ein Grundbedürfnis. Das gilt für den Menschen ebenso wie für alle Sachen, die in den Räumen gelagert werden. Was genau „wohl temperiert und sinnvoll“ bedeutet, ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Mehr dazu erfährst Du hier in diesem Artikel!
Das Baujahr, das Baumaterial, die klimatisch regionalen Besonderheiten, der bauliche Gesamtzustand und vor allem die Art der Nutzung unterscheiden sich von Einzelfall zu Einzelfall. Nicht jedes Haus und nicht jede Wohnung sind gleich. Sparen ist nicht gleich Sparen.
Falsch geheizte Räume sind freilich stets von Nachteil für Mensch und Material. Denn genau vom Einzelfall ist letztlich abhängig, was nötig ist, um die richtige Mischung aus gesundem Wohnklima und niedrigem Energieverbrauch zu finden. Richtiges Heizen ist eine Frage der Heizkompetenz. Richtig Heizen spart Geld und erhöht den Komfort!
Korrekte Temperierung verschiedener Wohn- und Nutzflächen
Nicht jedes Zimmer benötigt dieselbe Temperatur. Ein Raum zum Schlafen oder zum Lagern von Lebensmitteln (die Vorratskammer zum Beispiel) profitiert sogar von einer bewusst niedrigeren Temperatur. Das ist abhängig vom Nutzen. Richtig heizen ist einfach, wenn man weiß, wie es geht bzw. gehen sollte.
Die Temperatur in Schlafzimmern, in Zimmern bei Abwesenheit oder in Räumen mit geringer Nutzung lässt sich ruhig deutlich senken. Bei 16 bis 20 Grad Celsius schläft und lagert es sich ohnehin besser. Apropos: Schlaf! Schon mal versucht, nachts bei 26 Grad zu schlafen? Viele Menschen finden, das sei kein erholsamer Spaß. Zurecht!
„Die beste Temperatur ist nicht immer die höchste Temperatur. Richtig heizen bedeutet: lieber in Maßen statt in Massen!“
Und wie eingangs im Übersichtsartikel zum Energiesparen schon erwähnt, lassen sich durch jedes Grad weniger Verbrauch und Heizkosten in den entsprechenden Bereichen um ca. sechs Prozent senken. Übertreibe es aber nicht mit dem Energiekosten sparen. Das zahlt sich nicht aus. Unter 14 Grad solltest Du Deine Zimmer zum Beispiel nicht abkühlen lassen. Sonst kann es zu Feuchteschäden und Bildung von Schimmel kommen.
Gerade dann, wenn nämlich warme Luft aus den stärker beheizten Räumen zu oft in den Bereich mit kühlerer Luft hineinströmt, führt dieser Austausch in den kühleren Räumen zum Anstieg der Luftfeuchte. Deshalb lieber die Türen zu niedrig temperierten Räumen in der Regel gut schließen.
5 Tipps zum richtigen Heizen auf einen Blick
Energieverlust vermeiden: Beim richtig Heizen im Winter kommt es vor allem darauf an, möglichst wenig Wärme und Energie an die Umgebung zu verlieren. Wenn Wärme durch undichte Fenster, Ritzen oder permanent geöffnete Kellerfenster und Dachfenster entweicht, erreichst Du das das ganze Gegenteil von Energieverlust vermeiden. Dann verschwendest Du Energie. Ergo: Dämmen und Abdichten!
Dosierung: Nicht jeder Raum benötigt 20 bis 24 Grad Zimmertemperatur. Schlafen beispielsweise in überheizten Räumen ist ungesund und teuer zugleich. In der Kammer für Speisen und Lebensmittel halten sich dieselben viel länger bei 16 Grad frisch. Und in der Küche reichen 20 Grad ohnehin, weil Kühlschrank und Herd in der Regel mitheizen.
Aufmerksamkeit auf funktionierende Anlagen: Deine Heizung sollte optimal arbeiten. Schwergängige Thermostate oder ein Glucksen und Gurgeln vom Wasser in den Rohren deuten darauf hin, dass sie das nicht tut. Luft in der Heizungsanlage wirkt nicht gerade effizient auf Deinen Verbrauch. Achte also bitte einfach darauf!
Wartung: Damit Du keinen Euro mit einer ineffektiven Heizungsanlage verschwendest, solltest Du Deine Heizung regelmäßig warten lassen. Tust Du das nicht, kann Deine Heizung im schlimmsten Fall sogar den Geist aufgeben. Für gewöhnlich passiert das dann natürlich immer genau dann, wenn man Wärme am meisten braucht – im tiefsten Winter.
Freistellung: Wer seine Heizung und vor allem sein Klima im Raum liebt, belastet seine Heizung nicht mit artfremden Zusatzaufgaben. Mit Wäsche auf dem Heizkörper, dicken Gardinen vor dem Heizkörper oder gar Möbeln, die den Heizkörper „verstecken“, lässt sich kaum richtig heizen. Achte darauf, dass Deine Heizkörper freistehen und die Wärme effizient abströmen kann.
Was bedeuten die verschiedenen Stufen am Regler bzw. am Thermostatventil?
Ganz gleich, ob Du das Ventil an Deinem Heizkörper auf 2, 3 oder 5 stellst – der Raum heizt sich dadurch genauso schnell bzw. langsam auf wie bei allen anderen Einstellungen. Nur ist eben, wenn das Thermostat auf Stufe 5 steht, der Verbrauch an Energie viel höher.
Die Stufen des Thermostatventils dienen lediglich der Endaussteuerung der Höchsttemperatur. Schneller geht’s durch Höherdrehen nicht. Ist die gewünschte Höchsttemperatur erreicht, hält das Thermostat die Wärmezufuhr an. Die Stufen am Thermostat haben dennoch durchaus eine Bedeutung. Welche? Sieh hier:
Stufe * (Sternchen): Das ist die Stufe für den Frostschutz. Bei der lassen Heizungen die Raumtemperatur für gewöhnlich nicht unter 5 bis 7 Grad absinken.
Stufe 1: Das ist die Stufe für kalte Räume, die auch kalt bleiben sollen. In der Regel wird dabei bis auf 12 Grad geheizt und diese Temperatur dann gehalten.
Stufe 2: Diese Stufe ist optimal für das Schlafzimmer und für Vorratskammern. Hierbei hält die Heizung die Temperatur im Raum bei ca. 16 Grad.
Stufe 3: Diese mittlere Stufe ist die ökonomischste und angenehmste für Küche, Diele und Flur. Das Thermostat hält die Raumtemperatur dann bei ca. 20 Grad.
Stufe 4: Wenn’s kuschlig werden soll in Wohnzimmer, Bad oder tagsüber im Kinderzimmer. Dann wähle diese Stufe. Sie ist bis ca. 24 Grad ausgeregelt.
Stufe 5: Für alle, die es ganz besonders kuschelig mögen, gibt es diese höchste Stufe. Sie hält die Zimmertemperatur dann bei rund 28 Grad. Und zurecht ist das für die meisten Menschen zu warm. Auch der Geldbeutel schwitzt durch hohe Kosten bei dieser Stufe kräftig mit.
FAQ online: Dein Ratgeber mit weiteren Tipps zum richtig Heizen
Wann verbraucht die Heizung am meisten?
Platt gesagt: Immer dann, wenn sie volle Pulle läuft. Das ist klar! Was jedoch vielen nicht klar ist, dasselbe gilt für die Heizung, die schlecht eingestellt und gewartet ist. Die kann noch viel mehr verbrauchen. Besonders dann, wenn die Heizkörper zudem noch mit Möbeln zugestellt sind oder Vorhänge davor baumeln… und es mit dem richtig Einrichten einfach richtig hapert. Solche Heizungen fressen Deinen Geldbeutel förmlich auf.
Sollte die Heizung immer an sein?
Du willst Energie sparen und schaltest Deine Heizung immer ganz aus, wenn Du weg gehst. Guter Ansatz, falsche Umsetzung! Werden die Wände zu kalt und das letzte Lüften ist auch schon länger her, kann es zur Bildung von Schimmel kommen. Du solltest deshalb Deine Heizung auch bei längerer Abwesenheit während Herbst, Winter und Frühling immer auf der niedrigen Stufe 2 an lassen.
Soll man beim Lüften die Heizung ausschalten?
Selbstverständlich sollte man das! Und damit allein ist es noch nicht getan. Denn bewusst damit verbunden ist das Thema richtig Lüften. Auch dabei kann man vieles falsch machen. Am besten ist nämlich das Stoßlüften bzw. Querlüften. Anstatt der „frischen Luft wegen“ die ganze Zeit die Fenster auf Kipp zu halten, kannst Du mit dem richtigen Lüften ganz einfach viel Geld und Energie sparen.
Hilft Rollläden schließen beim Heizkosten sparen?
Ja, das hilft! Wenn Du die Rollläden lichtdicht schließen kannst, hast Du sicher im Sommer schon die Beobachtung gemacht, dass Deine Räume bei Sonne am Tag kühler bleiben. Genau andersrum funktioniert es im Winter. Die Wärme bleibt besser drinnen. Rollläden isolieren prima wie eine zusätzliche Dämmung die Fenster. Nachts im Winter einfach die Rollläden runter und leicht etliche Prozent bei den Heizkosten sparen.
Wo sammelt sich Feuchtigkeit durch falsches Heizen?
Prinzipiell gesagt: an den sog. Wärmebrücken bzw. Kältebrücken. Überall dort, wo die kälteste Oberfläche auf die Wärme der Luft im Raum trifft, kann sich Feuchtigkeit abschlagen. Besonders häufig ist das am Fenster zu beobachten. Fenster sind ein sehr guter Indikator. Schließlich sind sie oft die kältesten Oberflächen. Sind die Fenster die ganze Zeit beschlagen, setzt sich die Feuchtigkeit bald drauf auch an den Wänden ab.
Nach meiner Meinung spielt auch ein geringer CO2 Gehalt für gute Luft eine große Rolle. Mit einem CO2 Messgerät kann man diesen messen. Der CO2 Gehalt in Innenräumen sollte nicht über 1000 ppm liegen. Die Luft im Freien hat ca. 400 ppm. Die optimale Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 40 % und 60 % liegen.
Lieber Klaus, vielen Dank für das Feedback. In der Tat können wir bestätigen, dass sich frische Luft mit einem niedrigen CO2-Gehalt und normaler Luftfeuchte spürbar besser heizen lässt. Dass sich mithin also durch frische Luft auch Potenziale zum Einsparen von Energie beim Heizen ergeben, folgt daraus fast zwangsläufig. Gute Ergänzungen!