- Wie das Heizen mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe funktioniert einfach erklärt.
- 11 Vorteile und Nachteile von Luft-Wasser-Wärmepumpen in der Übersicht entdecken.
- Alle wichtigen Infos zu Luft-Wasser geführten Wärmepumpen in einem Service Artikel finden!
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe nutzt wie auch die Luft-Luft-Wärmepumpe ganz bewusst die Luft draußen in der Umgebung dafür, um unter bestimmtem Einsatz von elektrischer Energie ein Gebäude zu heizen bzw. zu kühlen. Das System entzieht dabei der Außenluft Wärmeenergie und wandelt diese um.
Wird die Anlage richtig konzipiert und passt sie gut zu Heizlast und Gebäude, kannst Du mit einer guten Luft-Wasser betriebenen Wärmepumpe sowohl Kosten bei der Anschaffung als auch beim Verbrauch sparen. Das Heizkonzept selbst stellt sich dabei noch relativ einfach, aber etwas komplexer als bei reinen Luft-Wärmepumpen dar.
In diesem Ratgeber Artikel kannst Du alles Wichtige über Luft-Wasser-Wärmepumpen erfahren. Immerhin funktionieren die Anlagen über erneuerbare Energien, frei von fossilen Brennstoffen wie Gas oder Öl. Ausgestattet mit diesen Informationen solltest Du selbst am besten entscheiden können, ob sich diese Art von Heizungsanlage für Dich und Dein Gebäude lohnen kann.
Wie funktioniert eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Eine Heizung mit Luft-Wasser-Wärmepumpe entzieht der Luft in der äußeren Umgebung sowie der abgeführten Abluft Energie und befördert diese als Wärme zurück in die zu beheizenden Räume. Heizen lässt sich in dieser Form vom Wohnzimmer über Schlafzimmer, Küche oder Kinderzimmer bis hin zu Fluren oder Wirtschaftsräumen jeder benötigte Raum.
Anders als bei der Luft-Luft-Wärmepumpe, aber ähnlich wie bei der Wasser-Wasser-Wärmepumpe oder Sole-Wasser-Wärmepumpe wird die gewonnene Heizenergie dabei über einen Heizkreislauf mit Rohren und Flächenheizkörpern an die Raumluft übertragen. Nur rein luftgeführte Wärmepumpen bilden als klassische Klimaanlagen eine Ausnahme. Die Luft-Wasser-Wärmepumpe braucht folglich zwingend Heizkörper und Rohre zur Wärmeverteilung.
„Luft-Wasser-Wärmepumpen sind die Bestseller unter den Wärmepumpen. Diese Anlagen werden in Deutschland am häufigsten verbaut. Gute Produkte können dabei zugleich prima heizen und kühlen.“
Im Detail funktioniert die Luft-Wasser-Wärmepumpe über ein Kältemittel-Kreislauf. Im Betrieb saugt ein Ventilator (zumeist in einem Außengerät) die Luft an und führt sie einem Wärmeübertrager zu. Dort wird die Energie an ein Kältemittel übertragen, das von deinem Verdichter soweit komprimiert wird, bis es verdampft. Der heiße Dampf mit dem richtigen Druck erreicht schließlich den Verflüssiger, wo die Energie durch Kondensation an das Heizsystem übergeben wird.
Die so gewonnene Wärme lässt sich zum Heizen oder zur Warmwasseraufbereitung verwenden. Das nach der Energieübertragung wieder abgekühlte Kältemittel fließt im Kreislauf über ein Expansionsventil zurück. Sind Druck und Temperatur des Kältemittels wieder auf die ursprüngliche Temperatur abgesunken, startet der Kreislauf des Austausches von Kälte und Wärme in Innen- und Außeneinheit von vorne.
Wichtiger Tipp
Luft-Wasser-Wärmepumpenheizungen wirken besonders effizient, wenn die Heizlast Deiner Immobilie gering ist und sich die Dämmung der Gebäudehülle perfekt darstellt (Stichwort: Häuser auf hohem Effizienzhaus Standard).
Bei älteren Bestandsgebäude mit einer eher mittelmäßigen Dämmung ist eine solche Wasser-Wärmepumpe nur bedingt zu empfehlen. Denn die Heizkosten für den Strom könnten im richtig kalten Winter sonst schnell mal explodieren. Letztlich bleibt ein solches Gerät am Ende ja immer noch eine Elektroheizung.
Arten von Luft-Wasser-Wärmepumpen
Die Anwendungsgebiete der Luft-Wasser-Wärmepumpe sind bemerkenswert. Besonders gilt das im Neubau, im gut gedämmten Altbau kann es ebenfalls gelten. Es kommt beispielsweise ganz darauf an, ob die Produkte nachgerüstet oder schon beim Neubau eingeplant werden. Zudem spielen die individuellen Vorlieben des Bauherren und die Bausubstanz des Gebäudes eine wichtige Rolle für die passende Wärmepumpe.
2 Typen von Luft-Wasser-Wärmepumpen (von A-Z):
Heizung mit Außeneinheit: Diese Produkte saugen direkt in einem Außengerät Umgebungsluft an und führen diese der eigentlichen Wärmepumpe im Haus zu. Die dort gewonnene Energie wird an einen Pufferspeicher und einen Warmwasserspeicher übertragen. Der Pufferspeicher stellt das heiße Wasser für die wassergeführten Heizkörper zu Verfügung, der Warmwasserspeicher das heiße Wasser für die häusliche Warmwasserbereitung.
Heizung ohne Außeneinheit: Im Vergleich zu Geräten mit Außeneinheit funktionieren solche Anlage ganz ähnlich. Der Unterschied liegt darin, dass hierbei kein Außengerät benötigt wird. Die entsprechende Luft-Wasser geführte Wärmepumpe holt sich stattdessen die Umgebungsluft durch ein Lüftungsrohr selbst ins Haus. Ansonsten gehören auch bei diesen Systemen ein Pufferspeicher für die Heizung und ein Warmwasserspeicher für die Warmwasserbereitung fest zum üblichen Heizungssystem.
Beide Arten von Luft-Wasser-Wärmepumpen führen die ausgetauschte Abluft nach der Energiegewinnung wieder nach draußen ab. In Anlagen zur kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) lässt sich ebenfalls eine solche Wärmepumpe mit ins System integrieren. In klassischen Lüftungswärmesystemen oder eben Lüftungskühlungssystemen zur kontrollierten Wohnraumlüftung (KWL) finden allerdings häufig eher reine Luft-Luft-Wärmepumpen Anwendung.
Praktischer Hinweis
Beachte, dass die meisten Luft-Wasser-Wärmepumpen im Heizmodus zwar selbst bei niedrigen Temperaturen arbeiten können. Viele Modelle liefern bis zu -15 oder -25 Grad Celsius Außentemperatur schöne Wärme. Einige Produkte haben sogar einen Einsatzbereich, wo die Außenluft bis zu -35 Grad kalt sein darf. Bei richtiger Konzeption des Systems wird die gewünschte Raumtemperatur also fast überall in Deutschland sicher erreicht. Jedoch nutzen solche Wärmepumpen umso mehr Strom, desto kälter es draußen wird!
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Kosten und Wirtschaftlichkeit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Die Kosten für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe variieren je nach Modell und Größe der Anlage. Unter allen Wärmepumpen gelten Luft-Wasser geführte Wärmepumpen als die zweitgünstigsten ihrer Art. Nur reine Luft-Luft-Wärmepumpen sind noch günstiger zu kaufen. Bestimmte Varianten und extra Wünsche können weitere Folgekosten nach sich ziehen. Nicht zu vergessen bei der Wirtschaftlichkeitsberechnung sind zudem die Verbrauchskosten und die Fördermöglichkeiten.
Anschaffungskosten verschiedener Luft-Wasser-Wärmepumpen
Wärmepumpen Produkte im Allgemeinen kosten im Durchschnitt zwischen 15.000 und 25.000 Euro. Die Luft-Wasser-Wärmepumpen liegen hierbei unserer Erfahrung nach ziemlich im Mittel. Über alle Arten, Varianten und Modelle hinweg betrachtet, kosten solche Wärmepumpen in der Anschaffung häufig zwischen 8.000 und 16.000 Euro.
Betriebskosten von Luft-Wasser-Wärmepumpen
Die Heizkosten resultieren aus dem Stromverbrauch der Wärmepumpe. Der Strom wird dabei natürlich nur insofern „verbraucht“, weil er in einem bestimmten Verhältnis in Wärme umgewandelt wird. Zur Beurteilung eines guten oder schlechten Strom Umwandlungsverhältnisses gibt es sog. Koeffizienten wie JAZ, COP und SCOP. Wer mehr darüber erfahren will, was welcher Wert genau aussagt, kann das in unserem Hauptartikel zur Wärmepumpe erfahren.
Im Vorfeld grob und pauschal abzuschätzen, was das Heizen mit einer Wärmepumpe, genauer einer Luft-Wasser Wärmepumpe kostet, ist schwierig bis unmöglich. Zu viele Faktoren (Heizlast, Gebäudealter, Gebäudedämmung, Fenster, Dachdämmung usw.) beeinflussen diese Rechnung. Daher haben wir mal drei verschiedene Szenarien miteinander verglichen, anhand derer Du die Kosten für Dich selbst besser einordnen kannst.
3 Szenarien für Verbrauch und Kosten mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe*:
Wohngebäude Beispiele | Heizlast | Kosten für Heizstrom pro Jahr |
Altes Einfamilienhaus: |
7.110 kWh | 2.275,00 Euro |
Mittelaltes Einfamilienhaus: |
2.880 kWh | 806,40 Euro |
Neueres Einfamilienhaus: |
1.350 kWh | 378,00 Euro |
*Die Berechnungen sind Beispielrechnungen ohne Gewähr, die auf einer 4er JAZ, auf 1.800 Heizstunden pro Jahr und auf einem Strompreis zum Mittelwert von 0,28 Euro/kWh beruhen.
Willst Du selbst mal eine Planung erstellen, was Du überschlägig für eine Heizlast mit einer Wärmepumpe haben könntest? Dann empfehlen wir Dir den super Heizlastrechner vom Bundesverband Wärmepumpe e.V. (BWP)!
Formel zur Berechnung
Hast Du Deine individuelle Heizlast errechnet, solltest Du diese durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) der betreffenden Wärmepumpe teilen und mit den durchschnittlichen Heizstunden, die vor Ort anfallen, multiplizieren. Das Zwischenergebnis verrät Deinen jährlichen Verbrauch an Heizstrom.
Diesen Wert müsstest Du letztlich nur noch mit den Kosten für den Strom in Euro pro kWh multiplizieren. Grobe Durchschnittwerte für eine gute Luft-Wasser-Wärmepumpe tendieren bei der JAZ gegen 4 und bei den Heizstunden sind ca. 1.800 h für Süddeutschland bzw. ca. 2.200 h für Norddeutschland gängige Mittelwerte.
Kostenlose Angebote für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe erhalten
Du interessierst Dich für den Einbau einer Luft-Wasser-Wärmepumpe? Entweder für einen Neubau oder als Heizungssanierung für ein Gebäude im Altbau? Dann können Dir unsere Fachpartner ein gutes Angebot unterbreiten. Fülle einfach das kostenlose und unverbindliche Anfrageformular aus. Die Experten vom Service kontaktieren Dich dann. Mit ihnen kannst Du alle weiteren Fragen über mögliche Produkte und Kosten klären.
Förderung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Das Gute zuerst: Nach dem neuen Gebäudeenergiegesetz (GEG) und der ebenfalls neu geregelten Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG EM) bleiben Luft-Wasser-Wärmepumpen selbstverständlich förderfähig. Das bedeutet, Förderanträge dafür können je nach Vorhaben und weiteren Maßnahmen bei KFW oder BAFA nach wie vor gestellt werden.
Luft-Wasser-Wärmepumpen, die im Betrieb häufig über höhere Jahresarbeitszahlen (JAZ) als ihre reinen Luft-Luft Verwandten verfügen, sind als energieeffiziente Heizungsanlagen voll anerkannt. Das gilt sowohl für den Neubau als auch für die Heizungssanierung bzw. Nachrüstung im Altbau (Bestandsbau).
„Die Luft-Wasser geführte Wärmepumpe ist eine der am meisten geförderten Heizungen in Deutschland. Auf ihr ruhen ganz besonders große Hoffnungen in puncto Wärmewende.“
Der Zuschuss für eine neue Luft-Wasser-Wärmepumpenheizung soll in der Regel bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden. Bei der Errichtung eines Gebäudenetzes mit solchen Geräten ist allerdings das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) für die Förderung zuständig.
In Zahlen ausgedrückt bedeuten die neuen Förderrichtlinien der Wärmepumpenförderung, dass Du für den Einbau einer neuen Luft-Wasser-Wärmepumpe (in der Regel als Einzelmaßnahme) einschließlich Montage erhebliche Fördermittel beantragen kannst. Im Überblick mit der Förderung zu anderen Heizungsanlagen kannst Du die Luft-Wasser-Wärmepumpe dank des verlinkten extra Ratgeber Artikels dazu natürlich ebenfalls bei uns vergleichen.
11 Vorteile und Nachteile einer Luft-Wasser-Wärmepumpe
Vorteile der Luft-Wasser-Wärmepumpe: | Nachteile von Luft-Wasser-Wärmepumpen: |
Anschaffungskosten: |
Installation: |
Förderung: |
Effizienz: |
Warmwasseraufbereitung: |
Betriebskosten: |
Wartung: |
Wartung: |
Umwelt- und Klimaschutz: |
Platzbedarf: |
Sauberkeit und Hygiene: |
Heizungswechsel, Reparatur oder Wartung planen
Du bist Dir nach all diesen Informationen nicht sicher, ob eine Luft-Wasser-Wärmepumpe die richtige Lösung für Dich ist, erwägst jedoch einen Heizungstausch? Oder hast Du Interesse an der Wartung bzw. Reparatur einer bestehenden Wärmepumpe? Kein Problem, auch dann können Dir unsere Fachpartner weiterhelfen. Mit dem kostenlosen und unverbindlichen Anfrageformular kannst Du Hilfe anfordern. Die Experten von unserem Service finden mit Dir die perfekte Lösung.
FAQ online: Ratgeber mit weiteren Tipps zu Luft-Wasser-Wärmepumpen
Wie sinnvoll ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe?
Bei einer gut gedämmten Gebäudehülle kann eine Luft-Wasser-Wärmepumpe eine sehr gute Alternative zum Heizen sein. Wir empfehlen ihren Betrieb ab einer JAZ von mindestens 3,5 oder besser sogar 4. Dann kannst Du Deine Heizkosten zu vergleichsweise günstigen Investitionskosten auf einen Betrag zwischen 300 und 800 Euro pro Jahr senken. Für schlecht gedämmte Gebäude, die oft noch mit Gas oder Öl beheizt werden, ist der Betrieb einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ohne zusätzliche Dämmungsmaßnahmen eher nicht zu empfehlen.
Was sind die Vorteile der Luft-Wasser-Wärmepumpe gegenüber einer Luft-Luft-Wärmepumpe?
Eine Luft-Wasser betriebene Wärmepumpe arbeitet in der Regel etwas effizienter als eine reine Luft-Luft-Wärmepumpe. Das kann sich beim Sparen von Heizkosten lohnen. Außerdem ist eine Luft-Wasser-Wärmepumpe anders als rein luftgeführte Systeme ebenfalls zur Warmwasserbereitung geeignet. Das hilft abermals beim Heizkosten und Strom sparen.
Wie oft sollte die Wartung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe erfolgen?
Jede Wärmepumpe benötigt etwas Wartung, einige mehr, andere weniger. Je nach Modell und Art der Luft-Wasser-Wärmepumpe solltest Du mit einem Wartungsintervall von ein bis drei Jahren rechnen. Bei der Wartung selbst werden beispielsweise die Filter und Pumpen der Anlage, der Pufferspeicher und der Warmwasserspeicher geprüft. Auch das Kältemittel, das den Wärmeaustausch maßgeblich ermöglicht, wird dabei untersucht und ggf. ausgetauscht.
Welche Hersteller sind für gute Luft-Wasser-Wärmepumpen bekannt?
Verschiedene Hersteller von Luft-Wasser-Wärmepumpen haben sich in den letzten Jahren, teils Jahrzehnten ein gutes Standing erworben. Alle Produkte an dieser Stelle aufzuzählen, würde den Rahmen dieser Antwort sprengen. Sehr bekannt sind allerdings die entsprechenden Wärmepumpen von Bosch, Stiebel-Eltron, Vaillant und Viessmann.
Kaufratgeber zu Wärmepumpen:
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Sehr interessant.
Danke.