Holzheizung: Ratgeber zum nachhaltigen Heizen mit Holz

Verfasst von: Michael Claus
Zuletzt aktualisiert am:
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In diesem Artikel
  • Dein Ratgeber zu allen wichtigen Informationen und Tipps rund um die Holzheizung. 
  • Warum ist die Heizung mit Verbrennung von Holz trotz allem nachhaltig und gut fürs Klima? 
  • So viele Euro musst Du für eine neue Holzheizung in die Hand nehmen!
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Heizen mit Holz. Das klingt doch so richtig gemütlich. Schon seit Jahrtausenden nutzen wir Menschen die Wärme, die bei der Verbrennung von Holz entsteht. 

Vielleicht fühlt sich ein Holzfeuer deshalb so authentisch und angenehm altmodisch an. Aber wusstest Du, dass das Heizen mit Holz auch richtig modern und nachhaltig sein kann? 

Nicht wenige Experten finden sogar, dass die Holzheizung eine zentrale Technologie bei der Energiewende sei. Viele Arten von Holzheizungen sind heute schon smart verfügbar. Nicht einmal mehr klassisches Scheitholz braucht von Hand nachgelegt zu werden.

Etliche Arten brauchen sogar gar kein klassisches Scheitholz mehr, sondern funktionieren mit anderen Brennstoffen wie zum Beispiel Holzpellets. In diesem Beitrag erklären wir Dir, welche Holzheizungs-Arten es gibt und liefern Dir nützliche Informationen zu jeder davon!

Kaminofen Holz
Energie mit Wärme aus Holz ist in Deutschland auf dem Vormarsch

Holzheizung: Was ist das eigentlich?

Jede Holzheizung erzeugt Wärme, indem sie auf die eine oder andere Weise Holz verbrennt. Holz wiederum ist ein sehr wertvoller und noch dazu umweltfreundlicher Biomasse Brennstoff. Im Gegensatz zu fossilen und alles andere als nachhaltigen Brennstoffen gilt er in der Bilanz als CO2-neutral. 

Warum? Weil bei der Verbrennung von Holz in Biomasseheizungen lediglich genau die Menge CO2 freigesetzt wird, die der Baum während seines Wachstums vorher im Stammholz gespeichert hat. Im Gegensatz zu Öl und Gas wächst der Rohstoff zudem relativ schnell nach und wir finden ihn reichlich in heimischen Regionen.

„On top verwerten viele Holzheizungen sogar Abfälle aus der Holzverarbeitung oder Baumpflege bei der Brennstoffverwendung. Wir finden: Das ist Upcycling der besonders nützlichen Art!“ 

Brennholz selbst hat einen vergleichsweise guten Brennwert (etwa halb so viel wie Heizöl, je nach Holzart und Holzfeuchte). Und während ohnehin schon hohe Preise für andere Brennstoffe aktuell weiter und weiter durch die Decke gehen, stagniert der Holzpreis zumindest „nur“ auf hohem Niveau. 

Im Fazit wärmt Holz also gut und ist zugleich im Vergleich zu anderen Brennstoffen bei den Kosten (noch) relativ günstig. Perfekt geeignet als Brennstoff zum Beheizen von Gebäuden und zur Warmwasseraufbereitung. Nicht umsonst finden Holzheizungen vor allem bei Eigenheimbesitzern immer mehr Fans. 

Das Beste aber ist: Die Möglichkeiten, bewusst und modern mit Holz zu heizen, enden bei weitem nicht bei Kaminofen, Kanonenofen oder Holzofen! 

Aktueller Hinweis

Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) bestätigt, beruhend auf Zahlen des Umweltbundesamtes (UBA), in seinem „Informationsblatt CO2-Faktoren“ vom 15.11.2021, dass der Energieträger Holz allgemein (Scheitholz) mit einem CO2-Faktor* von 0,027 bzw. Holz Pellets mit einem CO2-Faktor* von 0,036 deutlich weniger Kohlendioxid bei der thermischen Verwertung emittieren, als das beispielsweise Heizungen mit Erdgas (CO2-Faktor*: 0,201), mit konventioneller Fernwärme (CO2-Faktor*: 0,280) oder sogar mit Strom aus dem öffentlichen Netz betriebene Wärmepumpen (CO2-Faktor*: 0,366-0,732) tun.

*Der CO2-Faktor bezieht sich auf emittierte tCO2/MWh.

App Steuerung Heizung
App zur Steuerung einer modernen Holzheizung
Holzpellets Kaminofen
Kosten sparen mit einer Holzheizung ist gut möglich

Was zeichnet ein moderne Holzheizung aus? 

Die moderne Holzheizung arbeitet sauber, komfortabel und auf Wunsch sogar häufig smart. Sie steht anderen Heizungsanlagen in Sachen Effizienz und Wirkungsgrad in nichts nach. Öl- oder Gasheizungen haben beispielsweise einen Wirkungsgrad von 80-100 Prozent (100 Prozent nur mit moderner Brennwerttechnik). 

Eine Anlage mit Solarthermie schafft maximal um die 50 Prozent Anlagenwirkungsgrad, eine mit Photovoltaik zwischen 65 bis 75 Prozent. Die moderne Holzheizung bringt es im Schnitt stets über 90 Prozent Wirkungsgrad. Als Raumheizung über  Einzelraumbefeuerung wie als Kaminofen oder Pelletofen erwärmt sie genau einen Raum. 

„Mit einer Holzheizung kannst Du oft ebenso zuverlässig und bequem heizen wie mit einer Ölheizung oder Gasheizung. Das ist keine hohe Kunst mehr.“ 

Als zentrale Anlage zum Heizen sorgt sie für die Beheizung aller Räume im Haus und sichert zusätzlich noch die Warmwasseraufbereitung ab. Die Holzheizung als Zentralheizung übernimmt damit wie selbstverständlich also all jene Aufgaben, bei denen sonst früher allein die Öl- oder Gasheizung zum Einsatz kam. 

Für Dich als Hausbesitzer fühlt sich eine Holzheizung somit kaum anders an als eine Heizung, die auf der Verbrennung fossiler Energien beruht. Auch der Aufwand ist ähnlich. Vergleiche selbst: 

  • der Brennstoff wird meist einmal pro Jahr geliefert 
  • der Brennstoff bleibt dann solange im Lagerraum (etwa im Pelletsilo im Keller) 
  • bis er schließlich von dort aus automatisch zum Kessel (Heizkessel) transportiert wird, weil die Heizungsanlage anspringt bzw. den Pufferspeicher erwärmt 
  • Du drehst das Thermostatventil an Deiner Heizung auf und die Heizung liefert automatisch Wärme in Deinen Wohnraum 

Wenn Du nicht gerade mit einer Wärmepumpe heizt, bemerkst Du folglich schnell, dass sich Vorgehen, Technik und Routine nicht von dem unterscheiden, was Du schon von Gasheizung & Co. kennst. Werfen wir nun kurz einen genaueren Blick auf die einzelnen Holzheizungsarten und was sie so attraktiv macht. 

Arten von Holzheizungen im Überblick

Mittlerweile gibt es unzählige neue Produkte, Angebote und Varianten von Holzheizungen, die auf dem Markt zum Kauf stehen. Wir stellen jeden Typ von Anlage kurz vor (unabhängig vom Hersteller) und geben Dir einen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften und Anwendungen. 

Willst Du noch mehr Informationen wissen, als im gleich folgenden Überblick (von A-Z) zu finden sind? Dann kannst Du über die Links zu den einzelnen Artikeln (unter der jeweiligen Kurzvorstellung) weitere detaillierte Tipps und Hinweise zu jeder Art von Holzheizung in einem extra Ratgeber erfahren! 

Lager Hackschnitzel
Ein Lager für Hackschnitzel kann viel Platz benötigen

Hackschnitzelheizung 

Hackschnitzelheizungen verbrennen kleine Holzstücke (sog. Hackschnitzel oder Hackgut). Auch bei einer Hackschnitzelheizung erfolgt die Beschickung – also die Zufuhr von Brennmaterial zum Kessel – meist vollautomatisch. Eine Hackschnitzelheizung ist damit ebenfalls besonders gut als autonome Zentralheizung geeignet

Hackschnitzelheizungen brauchen allerdings verhältnismäßig viel Platz. Die Lagerung der Hackschnitzel benötigt sogar im Vergleich mit der eh schon platzintensiven Lagerung von Pellets zum Beispiel nämlich reichlich Raum. Deshalb ist die Hackschnitzelheizung eher für Anwendungen oder Lösungen gedacht, bei denen Platz eine untergeordnete Rolle spielt, weil er sowieso vorhanden ist. 

„Hackschnitzel selbst sind günstig. Die Gesamtinvestition Hackschnitzelheizung ist aber eher nur im großen Rahmen zu denken.” 

Sinnvoll zum nachhaltigen Einsatz kommt die Hackschnitzelheizung beispielsweise bei Unternehmen, Bauernhöfen und in Industriebetrieben sowie in größeren Wohngebäuden. Also überall dort, wo zum einen die voluminöse Lagerung von Hackgut kein Problem darstellt und zum anderen ein hoher Wärmebedarf besteht. 

Denn Letzteres ist bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung unbedingt zu beachten. Eine Hackschnitzelheizung kostet nicht nur bei der Anschaffung mehr als fast jede andere Holzheizung. Um die günstigen Kosten vom Brennstoff zu nutzen, brauchts auch einen hohen Wärmebedarf. Erst ab ca. 25.000 kWh (25 MWh) lohnt sich so eine Heizung. Noch mehr Informationen zu dieser Heizung kannst Du im verlinkten extra Ratgeber zur Hackschnitzelheizungen erfahren.

Holzvergaser High-Tech Ofen
Holzvergaser sind auch ohne App absolute High-Tech Öfen

Holzvergaser

Die meisten Heizungen mit Holzvergaser arbeiten mit ganzen Holzscheiten (ähnlich wie die Scheitholzheizung). Anders als die übrigen Holzheizungen, die nur das Holz oder Produkte aus Holz verbrennen, besteht ein Holzvergaser jedoch mindestens aus zwei Kammern. Je nach Aufbau der Anlage wird zunächst in einer Kammer das Scheitholz verschwelt. 

Die beim Holzvergaser dergestalt produzierten Abgase (das sog. Holzgas) werden dann einer zweiten Kammer zugeführt und dort mit extrem hoher Effizienz verbrannt. Der Holzvergaser ist also quasi eine Art von regenerativer Gasheizung, wobei die Heizung ihr Gas aus dem Holz selbst gewinnt. Mit einem Holzvergaser-BHKW kannst Du zusätzlich sogar Deinen eigenen Strom erzeugen. 

„Der Holzvergaser ist die Variante der Holzheizung, die am freundlichsten zu Klima und Umwelt ist.” 

Diese umfassende Verbrennung macht’s möglich, dass Holzvergaser sehr hohe Wirkungsgrade von mindestens 90 Prozent bei zugleich sehr niedrigen Emissionswerten erzielen. Es entstehen im Vergleich sogar noch weniger klimaschädliche CO2-Emissionen als bei anderen Holzheizungen und als bei vielen anderen Heizungsarten wie Erdgas, Fernwärme oder mit öffentlichem Strom betriebenen Wärmepumpen. Hohe Wirkungsgrade sparen Dir bare Euro bei den Betriebskosten und schützen obendrein Klima und Umwelt.

Doch wie so oft hat jede Medaille zwei Seiten: Denn Holzvergaserkessel sind vergleichsweise teuer in der Anschaffung. Und sie arbeiten erst dann am effizientesten, wenn sie unter Volllast laufen. Zudem muss der Holzvergaser von Hand mit Scheitholz beschickt werden. Der Kessel braucht etwa alle fünf Stunden manuell Nachschub, wobei die Holzstücke eine Länge von 0,3 bis 1,1 Meter aufweisen können. Noch mehr Infos zu Holzvergasern kannst Du im verlinkten extra Ratgeber zur Heizung mit Holzvergasertechnik lesen.

Pelletheizung
Pelletheizung (hier im Bild) und Pelletofen werden beim Verbraucher immer beliebter

Pelletheizung 

Neben dem klassischen Kaminofen oder Kachelofen sind Pelletheizungen sicher die bekannteste Form der Holzheizung. Zur Verbrennung kommen Holz-Pellets. Der ziemlich neue Brennstoff Pellets besteht aus Holz-Presslingen, die aus Waldholz-Resten (z.B. aus Holzabfällen wie Sägemehl und Sägespänen) unter Druck hergestellt werden. Übrigens ohne die Zugabe weiterer Chemikalien, nur etwas Stärke hält sie in Form.

Pelletheizungen haben den großen Vorteil, dass die Pellets im Vergleich zu anderen Brennstoffen immer noch unschlagbar günstig bleiben, auch wenn sie zuletzt ebenfalls im Preis gestiegen sind. Pellets können in Gewebetanks, unterirdischen Zisternen oder im Pelletlager im Keller gelagert werden. Da alle Pellets die gleiche Form haben, können sie ganz automatisch zum Kessel transportiert werden. 

„Über ein Fördersystem mit Schnecke finden die Pellets ohne lästiges Nachlegen ihren Weg zur Heizung von ganz alleine.“ 

Im Pelletkessel werden die Pellets schließlich mit hoher Effizienz verbrannt. Bei Betrieb unter Volllast (Nennwärmeleistung) erreichen Pellet-Heizwertsysteme derzeit einen feuerungstechnischen Wirkungsgrad von etwa 85 bis 95 Prozent. Mit Pellet-Brennwertsystemen (die auch die Kondensationswärme der Abgase mit nutzen) sind sogar Kesselwirkungsgrade von 100 Prozent drin. 

Mit der so entstehenden Wärme heizt die Pelletheizung den Raum entweder direkt auf (luftgeführte Pelletheizung, zumeist als Pelletofen) oder überträgt die wärmende Energie bei wassergeführten Systemen zumeist über einen Pufferspeicher an die Heizungsanlage. Das macht Pelletheizungen sowohl als Einzellösung als auch als Variante der Zentralheizung so attraktiv. Noch mehr Wissen zu Pelletheizungen kannst Du Dir im verlinkten extra Ratgeber zur Pelletheizung holen.

Pelletofen: Angebote und Bestseller

Brennstoff Scheitholz
Der Brennstoff für die Scheitholzheizung ist pure Natur

Scheitholzheizung

Eine Scheitholzheizung (ein sog. Festbrennstoffkessel) arbeitet mit klassischen Holzscheiten (Stückholz) oder Holzbriketts. Wie beim Holzvergaser muss der Brennstoff meist manuell der Verbrennung zugeführt werden. Scheitholzheizungen erreichen sehr hohe Wirkungsgrade von über 90 Prozent. 

Scheitholzheizungen sind als Festbrennstoffkessel vor allem eine gute Alternative für diejenigen, die über reichlich Holz verfügen und unabhängig von Lieferanten, Lieferketten und schwankenden Preisen autonom heizen sowie Warmwasser erzeugen wollen. ABER: Das Holz muss eben auch erst herangeschafft, gelagert, zur Heizung transportiert und von Hand nachgelegt werden!

„Die Scheitholzheizung ist eher etwas für preisbewusste Macher, die Zugang zu viel Holz haben.” 

Scheitholzheizungen machen im Betrieb daher durchaus etwas mehr Arbeit. Einen vollautomatischen Komfort wie bei der Pelletheizung gibt’s hier nicht! Menschen, die eine Scheitholzheizung favorisieren, sollten gerne mit Holz umgehen. Wer das tut, bekommt mit der Scheitholzheizung ein System mit hoher Effizienz, das recht niedrige Betriebskosten verursacht.

Zudem lässt sich eine Scheitholzheizung gut mit anderen Heizungsarten kombinieren, wie zum Beispiel mit Solarthermie. Finden die Strahlen der Sonne mal nicht durch die dichte Wolkendecke oder zumindest nicht genug, heizt Du manuell mit einigen Holzscheiten zu. Noch mehr Informationen zu dieser Art von Heizung kannst Du im verlinkten extra Ratgeber zur Scheitholzheizung finden.

Kaminofen Stückholzheizung: Angebote und Bestseller

    Holzheizung Kesselarten
    Holzheizung ist nicht gleich Holzheizung: Es gibt verschiedene Kesselarten!

Überblick Kesselarten 

Abschließend in diesem Kapitel möchten wir Dir noch die verschiedenen Kesselarten in einem Überblick zusammenfassen. Denn nicht jeder neue Holzkessel ist unbedingt gleich dem anderen Holzkessel. Ebenso bieten nicht alle Kessel dieselben Services. Für Deine neue Holzheizung kannst Du folgende Kessel in Betracht ziehen (geordnet von A-Z): 

  • Hackgutkessel 
  • Holzvergaserkessel 
  • Holz-Kombikessel bzw. Hybridkessel (die zum Beispiel fix von Pelletfeuerung auf Scheitholzfeuerung umgestellt werden können) 
  • Naturzugkessel (Prinzip wie beim Kaminofen)
  • Pelletkessel 
  • Scheitholzkessel (Prinzip wie beim Kaminofen)

Kostenlose Angebote für eine Holzheizung erhalten

Du interessierst Dich für den Einbau einer Holzheizung? Entweder für einen Neubau oder als Heizungssanierung für ein Gebäude im Altbau? Dann können Dir unsere Fachpartner ein gutes Angebot unterbreiten. Fülle einfach das kostenlose und unverbindliche Anfrageformular aus. Die Experten vom Service melden sich dann bei Dir. Mit ihnen kannst Du alle weiteren Fragen über mögliche Produkte und Kosten besprechen.

Beratung Pelletheizung
Wer sich gut beraten lässt, findet die optimale Lösung und spart Kosten

Kosten einer Holzheizung 

Gerade vor dem Hintergrund steigender Kosten für Energie überlegen viele Verbraucher bei Modernisierung oder Sanierung, ihre neue Heizung auf den Betrieb mit nachwachsenden Rohstoffen umzustellen. Aber wie viele Euro kannst Du mit dem Wechsel auf Holzbrennstoffe tatsächlich sparen? 

Anschaffung und Wirtschaftlichkeit einer Holzheizung

Um eine Holzheizung wirklich wirtschaftlich zu betreiben und alle Vorteile des Heizens mit Holz zu nutzen, reicht es nicht, nur einen Kessel zu installieren und Holzpellets in den Keller zu schütten. Holzfeuerungsanlagen sollten sorgfältig geplant und dimensioniert werden. 

Damit die Anschaffungskosten und Betriebskosten im optimalen Verhältnis stehen, braucht es eine genaue Dimensionierung der richtigen Anlage. So ganz billig ist eine Holzheizung mit Investitionskosten zwischen 10.000 Euro bis knapp 30.000 Euro nämlich nicht (siehe Heizungsanlagen Kosten im Überblick). Und das gilt häufig allein für die Heizungsanlage mit Kessel und ggf. Pufferspeicher. 

Weiterführende Kosten für Brennstoff-Lagerstätten, die Kombination mit anderen Heizsystemen wie Solarthermie oder Ausgaben für die Verrohrung und Anbindung im Haus selbst kommen ggf. noch hinzu. Deshalb suche bitte unbedingt die Beratung durch einen erfahrenen Fachbetrieb für Heizungsanlagenbau bzw. einen Ofenbauer. 

Viele Fachbetriebe bieten umfassende Beratung zur benötigten Wärmeleistung, aber auch zur bestmöglichen Wahl der Technik für genau Deinen Anwendungsfall! 

Sparen Scheitholz Hackschnitzel
Scheitholz und Hackschnitzel gehören mit Abstand zu den günstigsten Brennstoffen

Laufende Kosten von Holzheizungen

Wenn Du überlegst, Deine Erzeugung von Wärmeenergie auf eine Holzheizung umzustellen, fallen natürlich auch die Betriebskosten ins Gewicht. Nur im Gesamtmix aus Anschaffungskosten und laufenden Kosten für Energie bzw. Wartung ist schließlich eine profunde Wirtschaftlichkeitsrechnung möglich. 

Während die Anschaffungskosten für eine neue Holzheizung allerdings oft deutlich teurer sind als zum Beispiel die für eine Ölheizung, Gasheizung oder Elektroheizung, fallen die Betriebskosten für den Brennstoff in der Regel deutlich niedriger aus. Wie der Deutsche Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) vermeldet, liegen die Preise für Holzpellets beispielsweise nach wie vor deutlich unter denen von Erdgas oder Heizöl.

Zieht man das bei den Anschaffungskosten in Betracht und sind die Systeme erst einmal in Betrieb, verursachen Holzheizungen also eher sehr viel weniger laufende Kosten als Öl-, Gas- und Elektroheizungen. Holzbrennstoffe zogen zuletzt zwar auch im Preis an, bleiben aber immer noch bei weitem günstiger als viele Alternativen. 

Übersicht besonders günstiger Brennstoffe (von A-Z): 

  • Holz aus dem Wald (Scheitholz) 
  • Hackschnitzel 
  • Holzpellets 

Für die Wartung einer normalen Holzheizung solltest Du mit etwa 300 Euro bis 400 Euro pro Jahr rechnen! 

KfW-Zentrale Frankfurt/Main
Die Holzheizung genießt bei KfW und BAFA Förderung durch den Staat ©KfW-Bildarchiv/Thorsten Futh

Förderung der Holzheizung 

Je nach Art der Holzheizung ist laut Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) eine erhebliche Kostenersparnis mit der Förderung beim Einbau einer neuen Holzheizung möglich. Besonders viel Förderung gibt’s für eine Hybridheizung mit erneuerbaren Energien (als sog. EE-Hybridheizung mit Biomasse). Dann ist die aktuell höchste Förderung möglich.

Wichtig ist, dass Du die Förderung Holzheizung beantragst, bevor Du den Auftrag zum Einbau der Heizung vergibst. Erst die neue Heizungsanlage einbauen und nachträglich Förderung beantragen, das geht nicht. Das Geld, sprich die Förderung kannst Du für gewöhnlich bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragen oder in einigen Fällen auch beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA).

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8 Vorteile und Nachteile der Holzheizung 

Vorteile der Holzheizung Nachteile einer Holzheizung
Klima und Umwelt:
Die ökologischen Vorteile einer Holz-Heizung liegen auf der Hand: Anders als bei anderen Heizungen heizt Du mit Holz CO2 neutral und im Vergleich echt emissionsarm. Der nachwachsende Brennstoff ist regional verfügbar und nutzt teilweise Abfälle, die ohnehin anfallen (Pellets aus Holzabfällen.
Emissionen:
Entgegen aller pauschalen Vorurteile, dass Heizen mit Holz schmutzig sei und gesunde Wälder extra für diese Brennstoffe abgeholzt würden, sollte man dabei die Kirche doch im Dorf lassen. Tatsache ist, dass Holzheizungen zwar etwas mehr Feinstaub-Emissionen verursachen als ihre Geschwister Öl- oder Gasheizung. Andererseits produzieren sie im Vergleich eben auch nur ca. 10 Prozent der CO2 Emissionen wie jene fossilen Verbrenner. Zudem bleiben ihre Feinstaub-Werte weit hinter allen Grenzwerten zurück. Die moderne Holzheizung ist nicht mit dem alten Kaminofen oder antiken Öfen überhaupt vergleichbar.
Energiekosten:
Einer von vielen weiteren Vorteilen ist die wirtschaftliche Sicht. Da schlägt Holzbrennstoff viele andere Brennstoffe deutlich: Preisexplosionen wie bei Heizöl oder aktuell beim Gas sind eher nicht zu erwarten. Treten einmal Engpässe oder Preissprünge auf, sind diese meist regional begrenzt, kurzfristiger und fallen vor allem nicht so stark aus. Bei diesen Kosten kannst Du mit einer Holzheizung auf Dauer so manchen Euro sparen.
Anschaffungskosten:
Der Preis für eine Holzheizung liegt im Vergleich häufig höher als für eine Ölheizung, Gasheizung oder Elektroheizung. Weil die Holzheizung stets eine individuelle Lösung ist, müssen freilich auch die Lösungen dafür oft individuell erarbeitet und angepasst werden. Das treibt den Preis anfangs nach oben. Trotzdem: Denke daran, dass Du am Ende bei den Energiekosten sparst. Denke auch daran, Dir die Förderung durch den Staat zu sichern. Und ganz sicher werden die Kosten für fossile Energien im Zuge von Klimawandel und Energiewende nicht wieder sinken.
Förderung:
Deutschland setzt in Sachen Klimaschutz und Energiewende stark auf alternative Heizsysteme. Die Förderung für eine neue Holzheizung ist ganz erheblich und kann mehr als die Hälfte Deiner Kosten für die Investition decken.
Planung:
Die Konzeption Deiner Holzheizung in der Planungsphase ist für gewöhnlich etwas aufwendiger als bei anderen Heizungsarten. Die Anlage sollte perfekt auf Deinen Bedarf an Wärme (Heizlast) und den Zustand Deines Hauses (z.B. die Dämmung) ausgerichtet sein. Aber nur so hast Du am Ende die geringsten Betriebskosten und senkst umweltfreundlich Emissionen.
Ökobilanz:
Pellets und Hackschnitzel werden aus Holzabfällen hergestellt. Die fallen ohnehin an. Als Besitzer einer Holzheizung solltest Du aber unbedingt darauf achten, Dein Holz oder die Pellets regional einzukaufen. Dann stimmt Deine Ökobilanz. Kaufst Du jedoch im Ausland ein (z.B. um noch ein paar Euro zu sparen), wirkt sich das natürlich negativ auf Deinen ökologischen Fußabdruck aus.
Platz:
Du benötigst für so gut wie jede Holzheizung ausreichend Platz zur Lagerung des Brennstoffs vor Ort. Ohne ausreichende Lagerungsmöglichkeiten vor Ort macht eine Holzheizung keinen Sinn.

Heizungswechsel, Reparatur oder Wartung planen

Du bist Dir nach all diesen Informationen nicht sicher, ob eine neue Holzheizung die richtige Lösung für Dich ist, erwägst jedoch einen Heizungstausch? Oder hast Du Interesse an der Wartung bzw. Reparatur einer bestehenden Heizung? Kein Problem, auch dann können Dir unsere Fachpartner weiterhelfen. Fülle einfach das kostenlose und unverbindliche Anfrageformular aus. Mit den Experten von unserem Service wirst Du die perfekte Lösung finden.

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Holzheizung Solarthermie
Ein gutes Duo: Holzheizung und Solarthermie

Holzheizung und Solarthermie 

Nahezu jede neue Holzheizung lässt sich prima mit anderen Energiesystemen kombinieren, allen voran mit solchen, die regenerative Quellen von Energie nutzen. Oft und gerne kombiniert wird die sog. Hybrid Holzheizung (die besagte EE-Hybridheizung) beispielsweise mit Solarthermie, der kleinen Schwester von Photovoltaik. Danach suchen Kunden immer öfter!

Smart springt die schlaue Heiztechnik der Holzheizung in der Kombination immer genau dann ein, wenn die thermische Solaranlage auf dem Dach mal gerade nicht genügend Wärme liefern kann. Dann erwärmt die Holzheizung den wassergeführten Pufferspeicher und deckt den Wärmebedarf des Hauses. 

Das freut nicht nur den Geldbeutel. Diese Kombination ist vor allem unschlagbar bei der Ökobilanz! 

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FAQ
Gute Antworten auf die wichtigsten Fragen zur Holzheizung finden

FAQ online: Ratgeber mit weiteren Tipps zur Holzheizung

Hat die Holzheizung Zukunft?

Immer mal wieder machen verschiedene Lobbygruppen Stimmung gegen die Holzheizung. Das ändert aber nichts daran, dass die Holzheizung Zukunft hat. Ihre nachhaltigen Vorteile wiegen schwerer als ihre Nachteile. Und falls sich die Kosten- und Versorgungslage mit fossilen Energien wie Gas und Öl noch weiter verkompliziert, spricht das klar für die Holzheizung.

Lohnt sich eine Holzheizung?

Die Holzheizung überzeugt durch eine gute Klimabilanz, punktet durch die Nutzung nachwachsender und bezahlbarer Rohstoffe aus der Region und ist einfach eine bewährte Technik, die dennoch weitere Potenziale für Innovationen bietet. Für Hausbesitzer mit ein wenig Platz mehr für die Bevorratung der Brennstoffe lohnt sich eine Holzheizung auf jeden Fall.

Welche Holzfeuchte ist perfekt zum Heizen? 

Trockenes Holz heizt besser. Je geringer die sog. Restfeuchte des Holzes, desto höher der Wirkungsgrad der Holzheizung. Weniger als 20 Prozent Restfeuchte sollte das Brennholz auf jeden Fall haben. Sonst ist das Verheizen schädlich für Heizung und Umwelt. Holz mit 12 bis 15 Prozent Restfeuchte ist prima. Eine Restfeuchte von unter 10 Prozent ist am besten.

Werden Kaminöfen verboten?

Nein, der Kaminofen wird nicht generell verboten! Allerdings muss er spätestens ab dem 31.12.2024 die strengeren gesetzlichen Vorgaben zu Feinstaubemissionen nach der Stufe 2 der Bundes-Immissionsschutzverordnung (2. BImSchV) erfüllen, um den Vorgaben des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BImSchG) gerecht zu werden. Tut der Kaminofen das nicht, musst Du ihn dann austauschen oder stilllegen. Ausnahmen gelten zum Beispiel für Gebäude, die allein durch eine Feuerstelle beheizt werden und für historische Öfen.

Kaufratgeber zur Holzheizung:

Ratgeber Überblick Holzheizungen:

*Verbraucherhinweis: Bewusst-Heizen.de bietet seinen Lesern eine neutrale und unabhängige Kaufberatung. Du findest auf unserer Website u.a. Produktempfehlungen und Kaufratgeber von unserer Redaktion. Unsere Produktlinks sind Affiliatelinks. Als Amazon-Partner und Partner weiterer Onlineshops verdienen wir an qualifizierten Verkäufen. Auf den Kaufpreis hat dies für Dich keine Auswirkung! Durch diese Vermarktung können wir sicherstellen, dass die Nutzung unserer sorgfältig recherchierten und erstellten Inhalte kostenfrei für alle Leser bleibt.

Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

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