Künstliches Kaminfeuer: Wie geht Feuer ohne Holz und Rauch?

Künstliches Kaminfeuer
Verfasst von: Michael Claus
Zuletzt aktualisiert am:
In diesem Artikel
  • Es gibt viele gute Gründe und Vorteile, warum künstliches Kaminfeuer so beliebt ist.
  • Welche Typen und Arten einer künstlichen Feuerstelle mit und ohne Heizlüfter gibt es?
  • Mehr darüber erfahren, wie verschiedene Technologien den Effekt des Feuers imitieren!

Ein künstliches Kaminfeuer schafft eine warme Atmosphäre und zwar ganz ohne, dass dabei echte Flammen mit all ihren Risiken und Nebenerscheinungen entstehen. Rauch, Funken und Schmutz wie Asche gehören mit künstlichem Feuer der Vergangenheit an.

Doch es gibt noch weitere Vorteile, die für den künstlichen Flammeneffekt, ergo die Illusion eines Feuers stehen. In diesem Ratgeber Artikel alle relevanten Informationen zum künstlichen Kaminfeuer, seinen Arten und seinen Vor- und Nachteilen erfahren. Jetzt unsere Tipps lesen und informieren!

Künstliches Kaminfeuer realistisch
Ein elektrischer Kamin wirkt schon recht gemütlich, besonders mit Heizer an Bord

Darum ist künstliches Kaminfeuer so beliebt

Einige Vorteile des künstlichen Kaminfeuers hatten wir eingangs schon angedeutet. Doch es gibt noch viele weitere gute Gründe für die inzwischen häufig täuschend echte Illusion eines Feuers durch andere Technologien. Die meisten von ihnen haben nicht einmal mehr etwas mit klassischer Verbrennung zu tun.

7 Vorteile eines künstlichen Kaminfeuers (von A-Z):

  • Atmosphäre und Gemütlichkeit: Künstliches Effektfeuer, besonders solches mit Heizungsfunktion, schafft eine warme, gemütliche Atmosphäre, die oft zur Entspannung beiträgt und das Wohlbefinden steigert. Ein künstliches Kaminfeuer kann deshalb mental ebenso förderlich wirken wie ein echtes Feuer mit echtem Holz.

  • Einfache Bedienung: Viele künstliche Feuerquellen, insbesondere ein elektrischer Kamin oder eine LED Feuereffekt Lampe beispielsweise in einer Laterne, lassen sich bequem mit einer Fernbedienung oder einem Schalter steuern. Die Bedienung ist bewusst einfach gestaltet, erfordert keine Vorbereitung und ist jederzeit möglich.

  • Energieeffizienz: Elektrische Kamine verbrauchen Strom und Ethanol Kamine verbrauchen Gas, nur um mal zwei Beispiele zu nennen. Ganz ohne den Einsatz von Energie gibt’s keinen schönen künstlichen Flammeneffekt. Insofern ist ein künstliches Effektfeuer freilich energieintensiver als kein Feuer. Im Gegensatz zum echten Feuer begnügt sich ein elektrischer Kamin oder künstliches Effektgerät allerdings mit einem Bruchteil der Energie des echten Feuers. Insofern wiederum wirken künstliche Flammen (mit und ohne Heizlüfter) durchaus energieeffizienter.

  • Kosten: Besonders die Anschaffungskosten halten sich sowohl beim Elektrokamin als auch beim Dekokamin mit Bioethanol, Gas oder Gel in Grenzen. Im Vergleich zu einem echten Kamin Ofen mit Holz betragen sie nur einen Bruchteil. Die Umbauarbeiten für ein künstliches Kaminfeuer sind ebenfalls viel geringer und damit günstiger. Lediglich beim Verbrauch schlagen energiehungrige Elektrokamine auf der Sromrechnung zu Buche, was Holzkamine nicht tun. Allerdings ist Holz als Brennstoff inzwischen auch nicht mehr günstig.

  • Sicherheit und Sauberkeit: Im Gegensatz zur echten Feuerstelle sind künstliche Effektfeuer in der Regel sicherer. Sie erzeugen keine echten Flammen, Rauch, Funken oder gefährliche Abgase wie etwa Kohlenmonoxid. Sie hinterlassen auch keine Verbrennungsrückstände wie Asche, sprich keinen Schmutz. Ist ein Heizlüfter an Bord, können die Produkte dennoch heizen. Deshalb ist jedes Gerät mit künstlichem Flammeneffekt besonders geeignet für Wohnungen oder Häuser ohne Schornstein.

  • Vielseitigkeit: Künstliche Feuer gibt es in verschiedenen Formen und Stilen. Für jede Wohnungseinrichtung findet sich der passende Standkamin, Wandkamin, Einbaukamin, Tischkamin oder die flammende Deko Lampe, die sich nahtlos in den persönlichen Einrichtungsstil der Möbel, Stoffe und Farben einfügen. Von freistehend über Wandmontagen bis hin zu Einbauvarianten ist fast jedes Design möglich.

  • Unabhängigkeit und Komfort: Im Gegensatz zum echten Kamin oder zur echten Feuerstelle können künstliche Feuer das ganze Jahr über ohne Probleme oder Umstände genutzt werden. Die Außentemperaturen oder Witterungsbedingungen spielen keine Rolle mehr.

Künstliches Kaminfeuer Elektrokamin
Der Elektro Kaminofen ist das beliebteste Produkt bei Nutzern von künstlichem Feuer

Arten von künstlichem Kaminfeuer

Wer beim künstlichem Feuereffekt nur an elektrisches Kunstfeuer denkt, der irrt. Es gibt viele weitere Formen und Arten von künstlichem Feuer und auch von künstlichem Kaminfeuer. Im Folgenden haben wir die populärsten Varianten zusammengefasst.

5 Ideen für den künstlichen Flammeneffekt (von A-Z):

  • Gelkamin: In sog. Gel-Kaminen wird ein Brenngel zur Verbrennung gebracht, um die flammenähnliche Illusion zu erzeugen. Es handelt sich folglich um Verbrennungsgeräte bzw. um echte Feuerstellen. Allerdings haben diese mit echten Holzkaminen wenig gemein. Weder entstehen bei dieser Form der Verbrennung gefährliche Abgase noch nennenswerte Rückstände wie Asche. Gel Kamine produzieren in der Regel jedoch kaum Wärme, sind also als zusätzliche Heizung ungeeignet. Ihre Funktion ist rein dekorativer Art.

  • Elektrischer Kamin: Der wohl häufigste Vertreter des künstlichen Kaminfeuers ist der sog. Elektrokamin. Es gibt ihn mit oder ohne Elektroheizung. In beiden Varianten simulieren zumeist LED Lampen, Spiegel, Wasserdampf und manchmal sogar Hologramme für den Flug der Funken den optischen Flammeneffekt. Künstliches Holz in der nachgeahmten Brennkammer verstärkt den Echtheitseffekt.

    Die LED Beleuchtung hat mit der möglichen Heizungsfunktion nichts zu tun. Dafür sorgt im Fall der Fälle ein integrierter elektrischer Heizlüfter. Dann können Elektrokamine auch prima Wärme erzeugen, abgeben und bewusst als Heizung helfen.

  • Ethanol Kamin: Die sog. Ethanol Kamine nutzen zumeist Bio-Ethanol als Brennstoff. Wie Gelkamine sind sie also echte kleine Feuerstellen. Das künstliche Kaminfeuer mit Ethanol ist nach dem Elektrokamin wohl die zweithäufigste Variante für den gemütlichen künstlichen Flammeneffekt im Wohnzimmer, Arbeitszimmer oder Wintergarten. Wie alle anderen Kunstfeuer-Produkte sind sie einfach zu installieren und erfordern keine Anbindung an einen Schornstein. Heizen können sie allerdings ebenso wenig wie Gelkamine.

  • Gas Feuerschale und Tischkamin: Künstliche Feuerstellen im Freien, die mit Gas betrieben werden, erzeugen ebenfalls eine tolle Atmosphäre und sind ein super dekoratives Element. Warum sie nur im Freien betrieben werden sollten? Weil sie anders als etwa Gelkamine oder ein Kamin mit Bioethanol deutlich mehr Abgase bei der Verbrennung erzeugen.

    Bei einem kleinen gasbetriebenen Tischfeuer Kamin mag eine gute Belüftung noch ausreichen, um die Gefahr für die eigene Gesundheit noch in Grenzen zu halten. Ein kräftiger Standkamin, der viel mehr Gas für seinen heißen Flammeneffekt verbrennt, sollte aber unbedingt nur im Außenbereich betrieben werden.

  • LED Feuerlampe: Die Illusion für den Flammeneffekt mit einer LED Feuerlampe zu erzeugen ist eine trendige Technologie, sich etwas Feuer Feeling in Haus oder Wohnung zu holen. Anders als künstliche Kaminnachahmungen ist eine LED Lampe, die einen Flammeneffekt simuliert, universell einsetzbar. Für eine Party kannst Du sie zum Beispiel in Deckenlampen, Wandlampen oder Kronleuchter einsetzen. Nach der Party wechselst Du das LED Leuchtmittel einfach wieder gegen die normalen Lichter aus. LED Feuerlampen sind maximal flexibel beim Einsatz.

Künstliches Kaminfeuer Gas Ethanol
Einen Standkamin mit Gas für Outdoor oder mit Ethanol für Indoor mögen ebenfalls viele

Wie echt wirkt künstliches Kaminfeuer?

Gerade in den letzten Jahren hat die Technologie der Illusion bei Flammeneffekten große Fortschritte gemacht. Ein moderner Elektrokamin von heute kann beispielsweise viel besser mithalten beim Flammenspiel mit einem echten Holzkamin als einer, den es noch vor 5 bis 10 Jahren zu kaufen gab.

Die Flammen bei einem Gelkamin oder Ethanol Kamin sind ohnehin echt, weil diese Produkte schlichtweg echte Verbrenner sind. Die Flammen bei einem Elektrokamin hingegen sind zu 100 Prozent künstlich erzeugt. Deshalb konzentrieren wir uns an dieser Stelle auf die Echtheit von Elektrokaminen und die Illusion eines Elektrofeuers.

4 Möglichkeiten für künstliches elektrisches Kaminfeuer (von A-Z):

  • Optische Flamme: Die optische Flamme, auch als sog. Optiflame® bezeichnet, ist die klassische und wahrscheinlich zweitälteste Möglichkeit für ein künstliches Kaminfeuer. Sie geht auf eine Erfindung des Herstellers Glen Dimplex zurück. Unter bzw. hinter dem Holz Dekor im Kamin arbeitet ein elektrischer Spiegel, der prismatisch rotiert. Dazu sind LED Lampen an unterschiedlichen Stellen platziert.

    Durch die Bewegung des Spiegels, der das Licht der LED Lampen reflektiert, entsteht ein relativ lebendiges Flammenspiel mit dem charismatischen Flackern. Bei einigen Geräten kannst Du sogar die Farbe des Feuers nach Deinem Wunsch einstellen. Je mehr Spiegelelemente und LED zum Einsatz kommen und je ausgefeilter diese sind, desto lebendiger wirkt die Reflexion und das Flackern der Flammen.

  • Optische Flamme mit Revillusion: Die neueste sog. Optiflame Revillusion® Technologie geht ebenfalls auf Glen Dimplex zurück. Der neueste Coup des Markenherstellers erscheint uns bis dato als vielleicht realistischster Flammeneffekt. Hinter der neuen Technologie steckt vor allem das sog. Mirage Flammenpaneel, das aus speziellem Glas besteht und die transparente Projektionsfläche bildet.

    Anders als bei einem Gerät mit normaler optischer Flamme geschieht der über Spiegel hervorgerufene Flammeneffekt aber nicht unter oder hinter dem Deko Holz, sondern mittig darin im neuartigen Flammenpaneel. Das scheinbar zentrale Aufsteigen der Flammen inmitten des imitierten Brennstoffs sorgt im Zusammenspiel mit den klassisch gemauerten Rück- und Seitenwänden der Kamine für einen respektabel echten Flammeneffekt. Sogar das Glühen des Glutbetts und der Holzscheite wirkt noch echter.

  • Optisch virtuelle Flamme: Die sog. Opti-Virtual (kurz Opti-V) Technologie setzt auf einen alten Trick aus dem Kino. Um eine täuschend echte Feuerillusion zu erschaffen, geht sie nach dem lange bekannten sog. „Pepper’s Ghost“-Prinzip vor. Dafür benötigt sie nur ein spezielles Flachglas und verschiedene LED Leuchtmittel.

    Das genau ausgerichtete LED Licht wird von zwei Seiten auf das Flachglas gerichtet und erzeugt so den Eindruck eines Hologramms von brennendem Holz. Wird hinter diesem künstlichen Flammeneffekt noch ein Bildschirm platziert, auf dem ein passendes Video mit realistischem Feuer und echtem Funkenflug läuft, verstärkt das die Illusion.

  • Wasserdampf Feuer: Bei der 3D Wasserdampftechnologie, die durch ihren Erfinder Glen Dimplex oft auch als Opti-Myst® (kurz Opti-M) bezeichnet wird, entstehen die künstlichen Flammen durch die Erzeugung, Vernebelung und Beleuchtung von echtem Wasserdampf. Deshalb benötigen Modelle, die mit dieser Technik funktionieren, einen kleinen Wassertank.

    Ein elektrischer Ultraschallvernebler erzeugt unter der Deko aus Steinen oder Holz ganz feinen Wasserdampf und vernebelt diesen. Der nach oben aufsteigende Wasserdampf wird durch farbiges LED Licht angestrahlt und erzeugt damit ein künstliches Kaminfeuer. Damit ist dessen Flammenspiel besonders schön plastisch bzw. räumlich, quasi in 4D, und wirkt ziemlich echt.

Du vermisst abschließend noch einen Tipp oder Hinweis auf das zu einem Feuer obligatorisch gehörende Knistern? Das stimmt, ein künstliches Kaminfeuer knistert und knackt natürlich nicht von sich aus wie ein echtes Feuer. Doch selbst dafür gibt’s die passende Illusion!

Spezielle Geräte, häufig als Knistereffekt Soundmodule bezeichnet, erledigen diesen Job. Viele von ihnen lassen sich inzwischen sogar smart per App steuern. In der Kombination guter elektrischer Kamin plus Knistereffekt Soundmodul bleiben sowohl optisch als auch akkustisch kaum noch Wünsche offen.

Elektrokamine mit Heizlüfter: Angebote und Bestseller

FAQ's
Häufige Fragen und Antworten zum Thema künstliches Kaminfeuer

FAQ online: Ratgeber mit praktischen Tipps über künstliches Kaminfeuer

Was ist ein künstliches Kaminfeuer?

Ein künstliches Kaminfeuer ist ein Feuer, das nicht unbedingt eines sein muss. Indoor nutzen die meisten Kunden als künstliches Kaminfeuer gerne einen LED Elektrokamin oder einen Kamin mit Verbrennung von Ethanol. Outdoor im Freien bieten sich auch Produkte an, die Gas verbrennen. Gemeinhin werden als künstliches Kaminfeuer alle Geräte und Feuerstellen bezeichnet, die Flammen anders als ein Holzkamin erzeugen oder auch nur eine Illusion davon.

Wo wirkt ein künstliches Kaminfeuer optimal?

Damit ein künstliches Kaminfeuer optimal wirkt, müssen verschiedene Faktoren erfüllt sein. Zum Beispiel sollte das Gerät so im Raum platziert sein, dass die Hauptblickachse frontal darauf fällt. Besitzt das Produkt eine Heizung sollte zudem eine gute Luftzirkulation gegeben sein. Nicht zu vergessen beim optimalen Platz für ein künstliches Kaminfeuer ist die Stromversorgung. Eine Steckdose sollte sich für Elektroheizungen stets in direkter Nähe befinden.

Was tun, wenn es durch ein künstliches Kaminfeuer doch mal brennt?

Falls Dein künstliches Kaminfeuer mit Heizlüfter einen Brand verursacht, solltest Du genau wissen, wie Du Dich dann verhalten musst. Generell geht es um die drei großen S:
Selbst löschen nur dann, wenn es sinnvoll ist und Du die nötigen Mittel dafür hast.
Sich selbst und andere Mitbewohner sowie Haustiere schnell in Sicherheit bringen.
Sofort oder schnellstmöglich die Feuerwehr rufen und die Löscharbeiten in Sicherheit abwarten.
Falls Du noch mehr zum korrekten Verhalten im Brandfall wissen möchtest, kann Du Dich gerne im Leitfaden „Verhalten im Brandfall: Was tun, wenn’s brennt?“ informieren.

Kaufratgeber zu elektrischen Heizsystemen:

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Michael Claus

Autor

Michael Claus ist staatlich geprüfter Techniker und Hausbesitzer. Als faktenorientierter Mensch bevorzugt er schlaue Lösungen. Mit über 20 Jahren praktischer Erfahrung teilt er sein Fachwissen und seine umfangreiche Expertise gerne beim Schreiben von unabhängigen Fachartikeln, Rezensionen und Produktvorstellungen.

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